Dirk Sassmannshausen-Wahlen
2006-06-23 06:48:06 UTC
Hallo,
die Erziehungshalsbänder mit Elektroimpulsen sind ja sehr umstritten und
auch auf die Gefahr hin, gesteinigt zu werden, möchte ich meine Erfahrung
damit kurz wiedergeben.
Zunächst aber was zu unserem Hund: Toni ist ein Mischlingsrüde aus Spanien,
den wir vor drei Jahren aus dem Tierheim geholt haben. Er war damals 7
Monate alt. Wichtigste Voraussetzung war, dass er ein kinderlieber
Familienhund ist (unsere Kinder waren damals 6 und 8 Jahre). Toni hat diese
Anforderungen bis heute bestens erfüllt und hat auch schnell ein
Grundgehorsam (Sitz, Hier, Platz, Fuss) gelernt. Wir waren auch eine
Zeitlang in einer Hundeschule. Nach einer angemessenen Eingewöhnungszeit
konnten wir ihn auch frei laufen lassen und er konnte nach Herzenslust mit
befreundeten Hunden auf dem Feld toben. Als er reifer geworden ist, hat sich
allerdings eine Eigenschaft von ihm gezeigt, die weinger erfreulich für uns
war: sein ausgeprägter Jagdtrieb. Wir wohnen aber in einem kleinen Dorf, das
von Feld und Wald umgeben ist, in dem es jede Menge Wild (Rehe, Hasen,
Marder, usw.) gibt. Aus Sicherheitsgründen für andere (Radfahrer, Autos,
Wild) aber auch für unseren Hund (Verkehr, Jäger) konnten wir das nicht
akzeptieren.
Das ging soweit, dass er kaum von der Leine ab war und mit anderen Hunden
getobt hat, im Spiel weggelaufen ist. Er war dann ca. 5 - 20 Minuten weg und
kam dann wieder, hat man ihn dann nicht an die Leine gemacht, lief er kurze
Zeit später wieder weg. Trotz des mittlerweile sehr guten Gehorsams hat der
Jagdreiz alles überlagert und die Ohren waren quasi abgeschaltet. Wir haben
uns mit sehr vielen Leuten über das Problem unterhalten (Züchter, Trainer,
Jäger, Tierarzt) und jeder der uns und den Hund gekannt hat, meinte, dass
der Jagdtrieb nicht kontrolliert werden könne. Nach einem Gespräch mit einem
anderen Hundebesitzer, der positive Erfahrungen mit dem Teletakt gemacht hat
und auf Empfehlung des Tierarztes haben wir dann auch ein solches Halsband
gekauft.
Zunächst haben wir dem Hund das Halsband ca. eine Woche ohne Funktion
angezogen. Danach haben wir angefangen mit dem Ton zu arbeiten. D.h. wenn er
was gut gemacht hat, bekamm er einen Ton und Leckerli (analog dem Klicker).
Somit hatten wir die Möglichkeit ihn auch auf Entfernung zu loben. Nach
weiteren zwei Wochen kam dann der Tag der Wahrheit und er wurde von der
Leine abgemacht. Trotz Spiel und Beschäftigung lief er dann kurze Zeit
später wieder los und er hat dann gemerkt, das Weglaufen böse ist. An dieser
Stelle liegt wohl auch die größte Schwierigkeit des Systems: die richtige
Stufe (abhängig von Fell und Empfindlichkeit des Hundes) und den richtigen
Zeitpunkt zu finden. Erster Punkt ist Erfahrungssache, der zweite Punkt ist
Aufmerksamkeit. Wichtig ist, das die Bestrafung sofort beim Loslaufen
erfolgt (sofern der Hund nicht auf NEIN reagiert), nicht erst 10 Sekunden
später. Bei uns hats dann nach 4-5 mal weglaufen geklappt. Er interessiert
sich zwar immer noch für Wild oder deren Fährte, aber bei NEIN bleibt er
stehen und hört dann auf HIER oder SITZ, was vorher undenkbar war. Wir
brauchen die Fernbedienung seit 4-6 Wochen nur noch um das Halsband ein- und
auszuschalten. Mittlerweile sind Rehe und Hasen wenige Meter vor uns aus dem
Gebüsch gesprungen ohne das es zu problematischen Situationen gekommen wäre.
Fazit: Für uns hat sich diese Investition auf jeden Fall gelohnt. Uns macht
der Spaziergang wesentlich mehr Spaß, weil wir nicht ständig zum schnuppern
stehen bleiben müssen oder den Arm fast ausgerissen bekommen, weil der Hund
vorlaufen will. Dem Hund machts auch mehr Spaß, weil er nach Herzenslust
schnuppern kann oder auch mit anderne Hunden nochmal richtig toben kann.
Insgesamt ist er seit dieser Zeit wesentlich ausgeglichender.
Ich will keine Werbung für Teletakt machen, vor allem möchte ich darauf
hinweisen, das man sich die Sache vorher reiflich überlegen soll. Wenn man
den Impuls zur falschen Zeit gibt, kann man den Hund auch schnell kaputt
machen. Deshalb sollte der Einsatz des Halsbandes durch Kinder Tabu sein.
Ich freue mich auf eine rege Diskussion.
Grüße
Dirk
die Erziehungshalsbänder mit Elektroimpulsen sind ja sehr umstritten und
auch auf die Gefahr hin, gesteinigt zu werden, möchte ich meine Erfahrung
damit kurz wiedergeben.
Zunächst aber was zu unserem Hund: Toni ist ein Mischlingsrüde aus Spanien,
den wir vor drei Jahren aus dem Tierheim geholt haben. Er war damals 7
Monate alt. Wichtigste Voraussetzung war, dass er ein kinderlieber
Familienhund ist (unsere Kinder waren damals 6 und 8 Jahre). Toni hat diese
Anforderungen bis heute bestens erfüllt und hat auch schnell ein
Grundgehorsam (Sitz, Hier, Platz, Fuss) gelernt. Wir waren auch eine
Zeitlang in einer Hundeschule. Nach einer angemessenen Eingewöhnungszeit
konnten wir ihn auch frei laufen lassen und er konnte nach Herzenslust mit
befreundeten Hunden auf dem Feld toben. Als er reifer geworden ist, hat sich
allerdings eine Eigenschaft von ihm gezeigt, die weinger erfreulich für uns
war: sein ausgeprägter Jagdtrieb. Wir wohnen aber in einem kleinen Dorf, das
von Feld und Wald umgeben ist, in dem es jede Menge Wild (Rehe, Hasen,
Marder, usw.) gibt. Aus Sicherheitsgründen für andere (Radfahrer, Autos,
Wild) aber auch für unseren Hund (Verkehr, Jäger) konnten wir das nicht
akzeptieren.
Das ging soweit, dass er kaum von der Leine ab war und mit anderen Hunden
getobt hat, im Spiel weggelaufen ist. Er war dann ca. 5 - 20 Minuten weg und
kam dann wieder, hat man ihn dann nicht an die Leine gemacht, lief er kurze
Zeit später wieder weg. Trotz des mittlerweile sehr guten Gehorsams hat der
Jagdreiz alles überlagert und die Ohren waren quasi abgeschaltet. Wir haben
uns mit sehr vielen Leuten über das Problem unterhalten (Züchter, Trainer,
Jäger, Tierarzt) und jeder der uns und den Hund gekannt hat, meinte, dass
der Jagdtrieb nicht kontrolliert werden könne. Nach einem Gespräch mit einem
anderen Hundebesitzer, der positive Erfahrungen mit dem Teletakt gemacht hat
und auf Empfehlung des Tierarztes haben wir dann auch ein solches Halsband
gekauft.
Zunächst haben wir dem Hund das Halsband ca. eine Woche ohne Funktion
angezogen. Danach haben wir angefangen mit dem Ton zu arbeiten. D.h. wenn er
was gut gemacht hat, bekamm er einen Ton und Leckerli (analog dem Klicker).
Somit hatten wir die Möglichkeit ihn auch auf Entfernung zu loben. Nach
weiteren zwei Wochen kam dann der Tag der Wahrheit und er wurde von der
Leine abgemacht. Trotz Spiel und Beschäftigung lief er dann kurze Zeit
später wieder los und er hat dann gemerkt, das Weglaufen böse ist. An dieser
Stelle liegt wohl auch die größte Schwierigkeit des Systems: die richtige
Stufe (abhängig von Fell und Empfindlichkeit des Hundes) und den richtigen
Zeitpunkt zu finden. Erster Punkt ist Erfahrungssache, der zweite Punkt ist
Aufmerksamkeit. Wichtig ist, das die Bestrafung sofort beim Loslaufen
erfolgt (sofern der Hund nicht auf NEIN reagiert), nicht erst 10 Sekunden
später. Bei uns hats dann nach 4-5 mal weglaufen geklappt. Er interessiert
sich zwar immer noch für Wild oder deren Fährte, aber bei NEIN bleibt er
stehen und hört dann auf HIER oder SITZ, was vorher undenkbar war. Wir
brauchen die Fernbedienung seit 4-6 Wochen nur noch um das Halsband ein- und
auszuschalten. Mittlerweile sind Rehe und Hasen wenige Meter vor uns aus dem
Gebüsch gesprungen ohne das es zu problematischen Situationen gekommen wäre.
Fazit: Für uns hat sich diese Investition auf jeden Fall gelohnt. Uns macht
der Spaziergang wesentlich mehr Spaß, weil wir nicht ständig zum schnuppern
stehen bleiben müssen oder den Arm fast ausgerissen bekommen, weil der Hund
vorlaufen will. Dem Hund machts auch mehr Spaß, weil er nach Herzenslust
schnuppern kann oder auch mit anderne Hunden nochmal richtig toben kann.
Insgesamt ist er seit dieser Zeit wesentlich ausgeglichender.
Ich will keine Werbung für Teletakt machen, vor allem möchte ich darauf
hinweisen, das man sich die Sache vorher reiflich überlegen soll. Wenn man
den Impuls zur falschen Zeit gibt, kann man den Hund auch schnell kaputt
machen. Deshalb sollte der Einsatz des Halsbandes durch Kinder Tabu sein.
Ich freue mich auf eine rege Diskussion.
Grüße
Dirk