Grüß Dich Jean,
Dein ...
Post by Jean de VriesErziehungsziel: der Hund soll sich in einem bestimmten Radius um mich
rum aufhalten. Egal, ob ich stehe, sitze oder laufe.
OK. Ohne ins detail gehen zu können, sieht das folgender maßen aus.
Der hund lernt ein kommando (info) REICHT, oder LANGT oder was auch
immer dir einfällt. Das kennzeichtnet die entfernung, die er nicht
überschreiten sollte.
Es wird zunächst in der nähe geübt und dann bei zunehmender
leinenlänge, später schleppleine verallgemeinert. Ist der hund zu
weit, wird er zurück gerufen, nach kontakt wieder vorgelassen und bei
der richtigen entfernung "informiert".
So sieht es aus, wenn es fertig ist.
Den anfang übt man wie bei der normalen leinenführigkeit. Ich könnte
jetzt ein video nennen (teil 2), auf dem man das bewundern kann, aber
die strenge disziplin dieser ng verbietet mir das.
Die handlungskette ist schlicht zurück kommen, und als belohnung
wieder vorlaufen in gegenseitigem einvernehmen, nicht "heimlich frei
geschlichen".
Post by Jean de VriesTja... Es war halt so, dass von der Flexileine immer abgeraten wird, ...
Das ist etwas, was ich gar nicht verstehe. Flexi und geschirr sind
meine unverzichtbare grundausrüstung, wenn ich mit einem hund neu
anfange.
Geschirr: Keine falschen reize am hals, keine falsche beeinflussung
der körperprache der kopfhaltung, geringere gefahr, falls man den hund
in einer heftigen situation festhalten muss. (Der kontrahent beisst
mit vorliebe in die halsregion, die hand dazwischen stört ihn nicht
weiter. Deswegen sollten rechtshänder immer nur mit der linken hand
nach hunden greifen)
Flexi läßt sich locker halten, mit leichtem zug und feststellen. Man
kann sie am gürtel befestigen. Wir haben uns eine handschlaufe dran
befestigt, so dass die leine auch am handgelenk bleibt, falls einem
einmal der griff entrissen wird.
Eine regel, wenn der hund in die leine startet, immer ein paar
schritte mitrennen, um den ruck zu dämpfen. Das geschirr ist hier
nochmals segensreich, es verhindert verletzungen am hals des hundes.
Post by Jean de VriesWie ich schon schrieb, mein Hund weiss, ob ne Leine dran ist (Halsband
oder Geschirr macht keinen Unterschied), sie weiss, wie lange die
Leine (also der jeweilige Aktionsradius) ist, und sie weiss auch, ob
ich das andere Ende in der Hand halte oder nicht.
Natürlich wissen hunde das. Nur was verbinden sie für erlebnisse
damit? Leine heisst meist einschränkung. Deswegen ja die schleppleine,
die freiheit suggerieren soll. Ich arbeite nach dem prinzip, kommen
und angeleint werden heißt, gleich geht es vielleicht richtig los!
Post by Jean de VriesSie probiert das ganz subtil aus (der Punkt, an dem die Leine grad
anfaengt und sich spannt).
Ja prima, dann kannst du ja wundervoll das o.a. signal verknüpfen. Die
emotionale färbung könnte schon reichen, ihr das weitere vortasten zu
verleiden. (Du bleibst dann stehen. Wenn hund irgend wohin will und
nun warten muss, ist ihm das kein vergnügen.)
Post by Jean de VriesDas habe ich laengere Zeit gemacht, hauptsaechlich fuer den Fall, dass
ich sie mal festhalten musste. Am Anfang hat sie ungut reagiert, wenn
jemand unerwartet ans Halsband oder ins Geschirr griff.
In diesem fall kann man das signal LEINE etablieren. Hund wird einfach
bei jedem anleinen mit LEINE darauf aufmerksam gemacht, dass man ihn
jetzt am halsband berühren wird. Er bekommt sogar ein leckerle dafür
(alle gehorsamsfreaks bitte wegschauen). Der erfolg? Nach kurzer zeit
bleibt der hund ruhig stehen, egal, was sonst noch ist, sofern diese
prozedur lange zeit IMMER so (und gern auch etwas umständlich)
durchgeführt wird, damit der hund sie nicht mit dem erscheinen eines
anderen erregenden umstandes verknüpfen kann.
Ich kenne eine Briard (rüde, 12 monate, ~ 40 kg)besitzerin (49 kg),
die mir kürzlich sagte, dieses kommando wäre ein segen für sie und
ihren hund, der ansonsten zieht wie ein ochse.
Post by Jean de Vries- Standard-Trick, weggehen und den Hund alleine lassen. :-)
Mein Hund hatte lange Zeit keinerlei Probleme, mich zu verlieren. Ich
konnte einen Kilometer weitergehen, ich kam wieder zurueck, mein Hund
stand noch immer da. Was macht man dann?
Dein hund hat dich gut erzogen. Du kommst brav zurück!
Ich habe mich z.b. auf einen feldherrnhügel gesetzt (verdeckt) von dem
aus ich den hund beobachten konnte. Und ich habe mir zeit gelassen.
Auch von einem hochsitz beobachtend habe ich schon mal den hund
schmoren lassen. Das geht natürlich nicht überall. Das problem sind
zunächste DEINE nerven, nicht die des hundes.
Aber ein ganz wichtiges hilfmittel (ich erwähne es hier nur und werde
nicht weiter drüber diskutieren) ist es, den hund zu verscheuchen,
wenn er nach unguter zeit zurückkehrt. Ausschluss aus dem rudel:
verzieh dich. Knurren und anstarren, wag ja nicht näher zu kommen! Wir
sind fertig miteinander!
Das kann nicht jeder tun, das sollte nicht jeder tun und es muss auch
im zusammenhang mit einem rückruf training erfolgen. Aber es kann
wahre wunder wirken.
Mach was draus.
tschüß Martin & Mirko