Discussion:
Leinenruck ja oder nein
(zu alt für eine Antwort)
Heiner Richter
2003-08-25 07:23:53 UTC
Permalink
Hallo NG,

Leinenruck gilt hier unter den Fachleuten, wenn ich das recht verstehe, als
abzulehnende veraltete Erziehungsmethode.

Eure Meinung zu zwei Fragen hätte ich gerne:

Das Herbeirufen des freilaufenden Hundes haben wir in einer Hundeschule
mittels 30m-Schleppleine (nur mit Geschirr, nicht Halsband) geübt. Rufen,
nochmal Rufen, wenn Hund nicht kam, die ersten Male fest rucken, später nur
Erinnerungslupfen, noch später Rucken fast immer überflüssig, da Hund kam
(dann gabs ja immer Belohnung). Ist das das verpönte Leinenrucken?

Wenn ja, welche sinnvollen Alternativen habe ich bei meinem fast
zweijährigen Rüden, wenn er mal wieder auf der Suche nach gutriechenden
Spuren (wenn die Hitzezeiten kommen, lege ich ihm sicherheitshalber die
Schleppleine an, ansonsten brauchen wir sie nicht mehr regelmäßig) nicht
zurückkommen will.

Danke im voraus
--
Heiner
H.M. via Pegasus
2003-08-25 15:40:34 UTC
Permalink
Post by Heiner Richter
Hallo NG,
Leinenruck gilt hier unter den Fachleuten, wenn ich das recht verstehe, als
abzulehnende veraltete Erziehungsmethode.
An der kurzen Fuehrungsleine ist das ueberall noch Gang und Gaebe..
Post by Heiner Richter
Das Herbeirufen des freilaufenden Hundes haben wir in einer Hundeschule
mittels 30m-Schleppleine (nur mit Geschirr, nicht Halsband) geübt. Rufen,
nochmal Rufen, wenn Hund nicht kam, die ersten Male fest rucken, später nur
Erinnerungslupfen, noch später Rucken fast immer überflüssig, da Hund kam
(dann gabs ja immer Belohnung). Ist das das verpönte Leinenrucken?
Dieses ''Training'' erscheint mir vollkommen absurd und geradezu
fatalistisch, weil der Hund macht was er will, sobald er dieses
Leinenungetuem los ist...
Belohnungen geben finde ich ebenso falsch wie kontraproduktiv,da sich der
Hund bei jeder Gelegenheit von jedem fuettern laesst !
Post by Heiner Richter
Wenn ja, welche sinnvollen Alternativen habe ich bei meinem fast
zweijährigen Rüden, wenn er mal wieder auf der Suche nach gutriechenden
Spuren (wenn die Hitzezeiten kommen, lege ich ihm sicherheitshalber die
Schleppleine an, ansonsten brauchen wir sie nicht mehr regelmäßig) nicht
zurückkommen will.
Danke im voraus
--
Heiner
Tja, Heiner, das sage ich Dir gleich- es gibt ein huebsches Stueck Arbeit
und das bei hohem Zeitaufwand!
Die Erziehung zum Bringsel- das ein Ball oder Holz oder was auch immer sein
kann, sollte als Ersatz fuer die Jagd herhalten und dem Hund das Gefuehl der
Zufriedenheit geben. Es kann sogar von ''echtem'' Wild ablenken, wenn man
nach einiger Zeit der Uebung und des Lobens, wenn das Bringsel (daher der
Name) gebracht worden ist !
Am besten ganz alleine auf freiem Feld ueben und ueben und ueben. Sitz
,Platz ,-Fuss- aus , wenn er das Bringsel hat m u s s er es aber auch
wieder fallenlassen wenn der Befehl dazu kommt.
Und immer wieder ablegen, vorlaufen, rufen - bis man im Lauf den Hund
ablegen kann-was existenziell ist und lebensrettend sein kann:
Wenn ein Auto zu schnell um eine Biegung kommt und der Hund gerade die
Strasse oder den Weg ueberqueren wollte, wenn ein Kind mit dem Rad oder ein
anderer Hund in Sicht ist, wo man nicht weiss wie die miteinander zurecht
kommen...
So hat man Zeit und kann in Ruhe anleinen.
Das Bringsel ist also der Schluessel zum Erfolg- besonders in ''Deinem''
Fall, wo der Ruede bereits 2 Jahre alt ist.

Nie ueberlaute Kommandos geben- immer visuell und akustisch kombinieren,
keine Hilfsmittel, nie schlagen- schon garnicht wenn er zoegerlich zurueck
gekommen war.

Viel Erfolg und nicht soviel auf die ''Fachleute'' hoeren ....
Versuche es selbst und beurteile wer Recht hatte!

--
Gruss vom Lan an der Lahn und Peter,dem Plaetzchenwolf;
www.babastar.de :) ,dem Computerbiotop...
nolite timere, pusillus grex!
Client Pegasus SiemensNixdorf PCD4L Win95french
-
-
Paul Cech
2003-08-25 16:49:59 UTC
Permalink
Heiner Richter schrieb:
Servus Heiner,
Post by Heiner Richter
Leinenruck gilt hier unter den Fachleuten, wenn ich das recht verstehe,
als abzulehnende veraltete Erziehungsmethode.
Yep!
Post by Heiner Richter
Das Herbeirufen des freilaufenden Hundes haben wir in einer Hundeschule
mittels 30m-Schleppleine (nur mit Geschirr, nicht Halsband) geübt.
Rufen, nochmal Rufen, wenn Hund nicht kam, die ersten Male fest rucken,
später nur Erinnerungslupfen, noch später Rucken fast immer überflüssig,
da Hund kam (dann gabs ja immer Belohnung). Ist das das verpönte
Leinenrucken?
So, wie Du es leider gelernt hast: Ja.
Bei der langen Leine geht es nicht um Rucken, sondern um eine
Grenze, die der Hund erreicht.
Bei richtigem Training erreicht er diese Grenze nur ca. 5x (ohne
Ruck, sondern es ist ein Stopp, ein Ende)

Bestens beschrieben hat das Petra Führmann in ihrem Buch - in diesem
Fall würde ich soger eher zum Video raten.

Schau unter http://www.hundeschule-ab.de/Seiten/unsbuchvideo.html
Alles Gute
Paul
Peter Sev
2003-08-25 19:41:50 UTC
Permalink
Post by Paul Cech
Bei der langen Leine geht es nicht um Rucken, sondern um eine
Grenze, die der Hund erreicht.
Wobei ich wiederum in "Das deutsche Hundemagazin" Ausgabe 6-2003 im
Ratgeberteil folgendes von Perdita Lübbe-Scheuermann gelesen habe.
Zitat:
"Die Schleppleine wird Ihnen zu Beginn auch helfen, Nancy *heranzuholen...*"

Zwar ging es darum, dass der Hund mit dem Apportel verschwand, aber für mich
sind da Parallelen zu Heiners Schilderung zu erkennen.

Gruss
Peter Sev
Paul Cech
2003-08-25 19:49:18 UTC
Permalink
Post by Peter Sev
"Die Schleppleine wird Ihnen zu Beginn auch helfen, Nancy *heranzuholen...*"
Perdita & Petra arbeiten sehr eng zusammen. Da gibt es sicher keine
Missverständnisse.
"Heranzuholen" bedeutet ja nicht "herzureissen".

Herzliche Grüsse
Paul
Heiner Richter
2003-08-26 06:06:54 UTC
Permalink
Post by Paul Cech
Post by Peter Sev
"Die Schleppleine wird Ihnen zu Beginn auch helfen, Nancy
*heranzuholen...*"
Perdita & Petra arbeiten sehr eng zusammen. Da gibt es sicher keine
Missverständnisse.
"Heranzuholen" bedeutet ja nicht "herzureissen".
Herzliche Grüsse
Paul
Vielen Dank für die Aufklärung Peter, Paul,

das Video von Frau Führmann werde ich mir mal anschauen.
--
Heiner
Wolfgang Mahnke
2003-08-26 06:07:01 UTC
Permalink
Paul Cech wrote:
[..]
Post by Paul Cech
So, wie Du es leider gelernt hast: Ja.
Bei der langen Leine geht es nicht um Rucken, sondern um eine Grenze,
die der Hund erreicht.
Bei richtigem Training erreicht er diese Grenze nur ca. 5x (ohne Ruck,
sondern es ist ein Stopp, ein Ende)
Wenn du deinen Hund aus vollem Lauf durch eine Schleppleine, die nicht
nachgibt (du stehst z.B. drauf) zu einem Stopp, einem Ende bringst,
glaube ich nicht, dass da viel Unterschiede zu einem Leinenruck sind.

Wenn dann noch ein Komando dazu fehlt, so dass deinem Hund nicht klar
ist, das da was nicht OK war, kannst du ihn glaube ich ziehmlich
durcheinander bringen (es sei denn, du willst ihm beibringen, dass er
sich nicht weiter als die Länge der Schleppleine von dir zu entfernen hat).

Bei richtigem Training brauchst du auch einen Leinenruck nicht oft
anbringen.

Tschuess
Wolfgang
Heiner Richter
2003-08-26 06:24:24 UTC
Permalink
Am Tue, 26 Aug 2003 08:07:01 +0200 hat Wolfgang Mahnke
Post by Wolfgang Mahnke
[..]
Post by Paul Cech
So, wie Du es leider gelernt hast: Ja.
Bei der langen Leine geht es nicht um Rucken, sondern um eine Grenze,
die der Hund erreicht.
Bei richtigem Training erreicht er diese Grenze nur ca. 5x (ohne Ruck,
sondern es ist ein Stopp, ein Ende)
Wenn du deinen Hund aus vollem Lauf durch eine Schleppleine, die nicht
nachgibt (du stehst z.B. drauf) zu einem Stopp, einem Ende bringst,
glaube ich nicht, dass da viel Unterschiede zu einem Leinenruck sind.
Wenn dann noch ein Komando dazu fehlt,
... nee, nee, so wars nicht ganz, sondern: Hund sollte beim Spaziergang
immer mal wieder "Zu mir" (das Kommando, dann Leckerchen) kommen, möglichst
ohne noch "zu überlegen". Wenn er weiter ging oder schnüffelte oder
überlegte ... , sollten wir nochmal rufen und einmal rucken, um
Aufmerksamkeit in unsere Richtung zu lenken.

Allerdings, wenn ich mich jetzt erinnere: Wir sollten Lederhandschuhe
tragen, damit wir die Schleppleine, wenn nötig, auch in voller Fahrt, ohne
Brandblasen zu bekommen, hätten halten können. War gottlob nicht nötig.
--
Heiner
Wolfgang Mahnke
2003-08-26 07:16:00 UTC
Permalink
Post by Heiner Richter
Am Tue, 26 Aug 2003 08:07:01 +0200 hat Wolfgang Mahnke
Post by Wolfgang Mahnke
[..]
Post by Paul Cech
So, wie Du es leider gelernt hast: Ja.
Bei der langen Leine geht es nicht um Rucken, sondern um eine Grenze,
die der Hund erreicht.
Bei richtigem Training erreicht er diese Grenze nur ca. 5x (ohne
Ruck, sondern es ist ein Stopp, ein Ende)
Wenn du deinen Hund aus vollem Lauf durch eine Schleppleine, die nicht
nachgibt (du stehst z.B. drauf) zu einem Stopp, einem Ende bringst,
glaube ich nicht, dass da viel Unterschiede zu einem Leinenruck sind.
Wenn dann noch ein Komando dazu fehlt,
... nee, nee, so wars nicht ganz, sondern: Hund sollte beim Spaziergang
immer mal wieder "Zu mir" (das Kommando, dann Leckerchen) kommen,
möglichst ohne noch "zu überlegen". Wenn er weiter ging oder schnüffelte
oder überlegte ... , sollten wir nochmal rufen und einmal rucken, um
Aufmerksamkeit in unsere Richtung zu lenken.
Allerdings, wenn ich mich jetzt erinnere: Wir sollten Lederhandschuhe
tragen, damit wir die Schleppleine, wenn nötig, auch in voller Fahrt,
ohne Brandblasen zu bekommen, hätten halten können. War gottlob nicht
nötig.
Ich lass mal oben alles stehen, damit der Bezug klar wird. Ich habe mich
nicht auf deinen konkreten Fall, sondern auf Pauls Aussage bezogen, das
eine Schleppleine lediglich ein Stopp und keinen Leinenruck darstellen
soll.

Ich wollte mal eine Schleppleine einsetzen, um ein aufkommendes
Interesse meines Hundes an Rehen zu unterbinden - nachdem sie hinter
einem Reh herzulaufen war und nach meinem Rufen erst über einen etwas
grösseren Bogen zu mir zurückkam (Sie hatte sich gleich vom Reh
abgewendet - warscheinlich konnte sie in der Geschwindigkeit gar nicht
schneller wenden, ich hatte mich dann aber doch erstmal erschreckt). Das
dusslige Reh war uns allerdings auch im Prinzip direkt vor die Füsse
gesprungen. Dann bin ich drei Wochen mit einer Schleppleine durch die
Gegend gelaufen, und nachdem ich endlich ein Reh entdeckt hatte, hat
mein Hund keinerlei Interesse mehr dran gezeigt, so dass ich diesen Plan
wieder aufgegeben habe. Ich hatte keine Handschuhe an, kann mir aber
schon vorstellen, dass 30 kg Hund aus vollem Lauf abzubremsen
schmerzhaft für beide sein kann - aber immer noch besser als nur noch an
der Leine zu laufen oder vom Jäger erschossen zu werden.

Zu deinem Fall kann ich nicht viel sagen. Wir haben am Anfang ab und zu
mit der Leine nach ihr geworfen, wenn sie nicht auf uns reagiert hat,
weil es so spannend gerochen hat. Eigendlich sollte sie die Leine
treffen, damit sie sich etwas erschreckt. Da ich aber nicht in der Lage
war, auch nur ansatzweise mit einer Leine irgenwas zu treffen, habe ich
sie nie getroffen. Hat aber trotzdem immer geholfen, da mein Hund sich
auch so über das Geräusch erschreckt hat und dann auf mich aufmerksam
wurde und zu mir gekommen ist. Sowas brauchen wir inzwischen zum Glück
nicht mehr, da sie inzwischen immer (es sei denn sie verrichtet gerade
ihr Geschäft und ich war zu blöde, das rechtzeitig zu bemerken) kommt,
wenn ich sie rufe. Mein Tipp wäere also, was lautes (z.b. einem
Kettenhalsband) in die Nähe des Hundes zu werfen, damit er aufmerksam
wird. Dann freudiglich den Hund rufen (mit hoher Stimme) und Spielzeug
oder Leckerlie (je nach Hund) bereithalten. Hund nicht zu oft rufen,
aber auch nicht nur rufen, wenn er dann an die Leine soll (ich denke,
dass ist auch klar).
Sowas kommt aber vermutlich immer auch auf den Hund drauf an, wenn er
arg schreckhaft ist und die Bindung zu dir noch nicht so stark ist, kann
er dir bei sowas vermutlich auch erstmal noch weiter weglaufen.

Tschuess
Wolfgang
Paul Cech
2003-08-26 09:22:32 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Ich wollte mal eine Schleppleine einsetzen, um ein aufkommendes
Interesse meines Hundes an Rehen zu unterbinden -
Ich glaube, hier liegt ein generelles Missverständnis vor.
Die Schleppleine/ lange Leine hat man nicht, um einen abhauenden
Hund zurückzureissen, sondern beim Training seinen Radius zu
verkleinern.

Das Training ist ein "Komm- bzw. Bleib-bei-mir-Training".
Hundeführer wechselt einfach die Richtung - Hund folgt
Hundebesitzer. Die lange Leine ist nur Absicherung.

Devise: Nirgendwo ist es schöner als bei Herrchen/Frauchen - da
gibt's Lekkerli, Lob & Co.
Die Hunde begreifen das sehr rasch.

Natürlich gibt es Abrichter, die ihren Hund in eine 30m-Leine
reinrennen lassen und dann noch zurückreissen, dass sich der Hund
überschlägt. Das ist aber brutale Methode, um Meideverhalten zu
erzeugen.

Schleppleine, so wie es z.B. Petra Führmann im Video zeigt, ist
Motivationsverhalten.

Alles Gute
Paul
Wolfgang Mahnke
2003-08-26 09:41:32 UTC
Permalink
Post by Paul Cech
Ich glaube, hier liegt ein generelles Missverständnis vor.
Die Schleppleine/ lange Leine hat man nicht, um einen abhauenden Hund
zurückzureissen, sondern beim Training seinen Radius zu verkleinern.
Das Training ist ein "Komm- bzw. Bleib-bei-mir-Training". Hundeführer
wechselt einfach die Richtung - Hund folgt Hundebesitzer. Die lange
Leine ist nur Absicherung.
Devise: Nirgendwo ist es schöner als bei Herrchen/Frauchen - da gibt's
Lekkerli, Lob & Co.
Die Hunde begreifen das sehr rasch.
Natürlich gibt es Abrichter, die ihren Hund in eine 30m-Leine reinrennen
lassen und dann noch zurückreissen, dass sich der Hund überschlägt. Das
ist aber brutale Methode, um Meideverhalten zu erzeugen.
Schleppleine, so wie es z.B. Petra Führmann im Video zeigt, ist
Motivationsverhalten.
Ich glaube, dass verstehe ich dann immer noch nicht. Die Leine ist nur
zur Absicherung - so weit so gut. Was machst du denn, wenn der Hund aus
was für Gründen auch immer plötzlich schnell von dir wegrennt?

a) Du lässt die Leine los, dann hat die Absicherung ja wohl nicht
funktioniert.
b) Du hälst fest und bist ein brutaler Abrichter.

Ich habe jetzt das Video nicht gesehen, aber im Prinzip kann die Leine
doch nur Absicherung sein, wie du ja selber schreibst, und nicht zur
Motivation dienen. Oder wird sie als Spielzeug benutzt? Die Motivation,
das der Hund zu dir kommt, kommt doch wohl von dir, deinen Leckerlies
und dem Spielzeug, oder?

Tschuess
Wolfgang
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
2003-08-26 13:33:13 UTC
Permalink
Wolfgang Mahnke <***@gmx.de> schrieb:

[Schleppleine]
Post by Wolfgang Mahnke
Ich glaube, dass verstehe ich dann immer noch nicht. Die Leine ist nur
zur Absicherung - so weit so gut. Was machst du denn, wenn der Hund
aus was für Gründen auch immer plötzlich schnell von dir wegrennt?
Ich bin zwar Anfängerin, aber nach jetzt 4 Monaten
Schleppleinentraining nach Petra Führmann (Kosmos Erziehungsbuch) kann
ich hierzu kurz etwas sagen:

man muss natürlich (auch wenn man es den Hund nicht jederzeit merken
lassen muss) die ganze Zeit auf den Hund achten. Dann sieht man auch
einen etwaigen Spurt möglichst früh und kann den Ruck abfedern. Ein
Mensch ist ja kein unbeweglicher Pflock.

Ich habe die Leine z.B. meistens am Bauchgurt und kann dann einige
Schritte mitgehen und mit der Hüfte abfedern. Mit der Hand geht das
aber auch. In Kombination mit einem Geschirr ist diese Situation dann
allenfalls unangenehm, aber nicht mit einem Leinenruck im
tierquälerischen Sinne zu vergleichen.


Gruss von Stephanie
--
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
mit Lucie und Mika
und Special Agent Dale Cooper
Wolfgang Mahnke
2003-08-26 13:56:10 UTC
Permalink
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch wrote:

[..]
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
man muss natürlich (auch wenn man es den Hund nicht jederzeit merken
lassen muss) die ganze Zeit auf den Hund achten. Dann sieht man auch
einen etwaigen Spurt möglichst früh und kann den Ruck abfedern. Ein
Mensch ist ja kein unbeweglicher Pflock.
Ich habe die Leine z.B. meistens am Bauchgurt und kann dann einige
Schritte mitgehen und mit der Hüfte abfedern. Mit der Hand geht das
aber auch. In Kombination mit einem Geschirr ist diese Situation dann
allenfalls unangenehm, aber nicht mit einem Leinenruck im
tierquälerischen Sinne zu vergleichen.
OK, an ein Geschirr hatte ich noch nicht gedacht, da habe ich keinerlei
Erfahrungen mit.
Aber das Abfedern (mit Halsband) kann doch nur klappen, wenn du den Hund
gar nicht erst richtig loslaufen lässt, oder? Wenn ein grösserer Hund
erst mit einer gewissen Geschwindigkeit rennt, und er nicht durch rufen
oder was auch immer von alleine langsamer wird, bekommst du ihn allein
durch Festhalten am Halsband doch nur so zum stehen, das sich der Rest
vom Hund nach vorne bewegt, oder? Und das ist dann deutlich mehr als ich
meinem Hund je durch Leinenruck zugemutet habe, wobei ich das auch nicht
als tierquälerisch ansehe. Ich weiss allerdings nicht, ob das anderswo
stärker durchgeführt wird.

Tschuess
Wolfgang
Michael Meier
2003-08-26 14:18:20 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Wenn ein grösserer Hund
erst mit einer gewissen Geschwindigkeit rennt, und er nicht durch rufen
oder was auch immer von alleine langsamer wird, bekommst du ihn allein
durch Festhalten am Halsband doch nur so zum stehen, das sich der Rest
vom Hund nach vorne bewegt, oder? Und das ist dann deutlich mehr als ich
meinem Hund je durch Leinenruck zugemutet habe, wobei ich das auch nicht
als tierquälerisch ansehe.
Mein Hund ist bei sowas direkt neben mir durchgestartet (Katze in
Sicht) und konnte die vollen 20 Meter Anlauf nehmen, um dann jaulend
in das Ende der Leine zu krachen. Mit Abfedern ist da nix mehr. Nach
der Nummer habe ich mit der Schleppleine aufgehört.

Michael
Heiner Richter
2003-08-26 14:40:26 UTC
Permalink
Post by Michael Meier
Wenn ein grösserer Hund erst mit einer gewissen Geschwindigkeit rennt,
und er nicht durch rufen oder was auch immer von alleine langsamer wird,
bekommst du ihn allein durch Festhalten am Halsband doch nur so zum
stehen, das sich der Rest vom Hund nach vorne bewegt, oder? Und das ist
dann deutlich mehr als ich meinem Hund je durch Leinenruck zugemutet
habe, wobei ich das auch nicht als tierquälerisch ansehe.
Mein Hund ist bei sowas direkt neben mir durchgestartet (Katze in
Sicht) und konnte die vollen 20 Meter Anlauf nehmen, um dann jaulend
in das Ende der Leine zu krachen. Mit Abfedern ist da nix mehr. Nach
der Nummer habe ich mit der Schleppleine aufgehört.
Michael
das Ende der Leine lag bei uns immer lose, dh Hund schleppte die Leine mit
sich
--
Heiner
Jean de Vries
2003-08-27 01:09:04 UTC
Permalink
On Tue, 26 Aug 2003 16:40:26 +0200, Heiner Richter
Post by Heiner Richter
das Ende der Leine lag bei uns immer lose, dh Hund schleppte die Leine mit
sich
Jetzt frag ich doch ganz dumm: wozu hat der Hund dann ueberhaupt ne
Leine?

groetjes,
Jean (***@xs4all.nl)
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
2003-08-26 17:14:42 UTC
Permalink
Post by Jean de Vries
Post by Heiner Richter
das Ende der Leine lag bei uns immer lose, dh Hund schleppte die Leine
mit sich
Jetzt frag ich doch ganz dumm: wozu hat der Hund dann ueberhaupt ne
Leine?
"Notbremse". Siehe Wolfgang.


Gruss von Stephanie
--
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
mit Lucie und Mika
und Special Agent Dale Cooper
Heiner Richter
2003-08-26 19:01:53 UTC
Permalink
Am Tue, 26 Aug 2003 19:14:42 +0200 hat Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Post by Jean de Vries
Post by Heiner Richter
das Ende der Leine lag bei uns immer lose, dh Hund schleppte die Leine
mit sich
Jetzt frag ich doch ganz dumm: wozu hat der Hund dann ueberhaupt ne
Leine?
"Notbremse". Siehe Wolfgang.
bei uns wie erwähnt nur (theoretisch und) unter anderem Notbremse, sondern
die Möglichkeit, falls der Hund in sagen wir in 25m Entfernung auf "zu mir"
nicht hörte, hauptsächlich per Erinnerungslupfen am Ende der Leine seine
Aufmerksamkeit zu gewinnen
--
Heiner
Jean de Vries
2003-08-27 04:15:49 UTC
Permalink
On Tue, 26 Aug 2003 21:01:53 +0200, Heiner Richter
Post by Heiner Richter
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
"Notbremse". Siehe Wolfgang.
bei uns wie erwähnt nur (theoretisch und) unter anderem Notbremse, sondern
die Möglichkeit, falls der Hund in sagen wir in 25m Entfernung auf "zu mir"
nicht hörte, hauptsächlich per Erinnerungslupfen am Ende der Leine seine
Aufmerksamkeit zu gewinnen
Laeuft dein Hund immer vor dir? Bleibt dein Hund nie auch mal hinter
dir?

groetjes,
Jean (***@xs4all.nl)
Wolfgang Mahnke
2003-08-27 09:17:40 UTC
Permalink
Bei einem 45kg Malamute ist es natürlich eine eher schlechte Idee, den
Hund mit Volltempo in die Leine rattern zu lassen und sich einzubilden,
man könne dies mal eben "aus dem Handgelenk abfedern".
Dafür gibt es dann aber so Gummi-Bungeeseil-Leinen, die man zwischen den
Hund und die eigentliche Leine klemmt.
Danke für diesen Satz. Ich habe mir das gerade bildlich vorgestellt, wie
mein Hund in eine Gummi-Leine rennt und dann zu mir zurückgeschleudert
wird und mich umwirft ;-)

(Ja, es ist mir klar das es nicht so gemeint war, und ein Gummi in der
Leine federt den Ruck natürlich ab.)
Also der Leinenruck an den ich denke, wenn wir vom "bösen"[TM]
Leinenruck sprechen sah etwa so aus: Hund hört nicht auf "Fuss" und wird
aus dem normalen Trab/Gang mit heftiger Wucht an der Leine + Halsband
(in besonders üblen Fällen Stachler) so zurückgerissen, dass er je nach
Schwere ein Stück durch die Luft fliegt und auf den Boden knallt oder
mindestens die Bodenhaftung verliert.
Dann bin ich ja beruhigt, das ich nicht den "bösen"[TM] Leinenruck
verwende.
Wie fies das ist weiss ich spätestens, seit mir eine Huskyhündin durch
meine eigene Trantütigkeit fast den Arm ausgerissen hätte, weil sie
losgaloppierte, während ich noch über die Funktionen einer Flexileine
nachdachte. Hmmm. Lecker, Waldboden.
Flexileine haben wir nicht, aber ich habe mir auch schon ganz komisch
meine Finger verdreht, als unser Hund trotz Leine schnell los wollte
während ich noch was aus dem Kofferraum geholt hab und weder die Leine
ordentlich in der Hand noch genug auf den Hund geachtet hatte (aber aus
Fehlern lernt man ja ;-)

Tschuess Wolfgang
Bonsai
2003-08-27 14:46:08 UTC
Permalink
On Wed, 27 Aug 2003 11:17:40 +0200, Wolfgang Mahnke
Post by Wolfgang Mahnke
Bei einem 45kg Malamute...
Dafür gibt es dann aber so Gummi-Bungeeseil-Leinen, die man zwischen den
Hund und die eigentliche Leine klemmt.
Danke für diesen Satz. Ich habe mir das gerade bildlich vorgestellt, wie
mein Hund in eine Gummi-Leine rennt und dann zu mir zurückgeschleudert
wird und mich umwirft ;-)
ROTFL
Post by Wolfgang Mahnke
(Ja, es ist mir klar das es nicht so gemeint war, und ein Gummi in der
Leine federt den Ruck natürlich ab.)
Und ich stelle mir gerade vor, wie es mich denn "nett" abgefedert in
den Dreck wirft, LOL.

tschau
Marion
Birgit Niephaus
2003-08-27 17:44:55 UTC
Permalink
Hallo Marion,
Post by Bonsai
On Wed, 27 Aug 2003 11:17:40 +0200, Wolfgang Mahnke
Post by Wolfgang Mahnke
Bei einem 45kg Malamute...
Dafür gibt es dann aber so Gummi-Bungeeseil-Leinen, die man zwischen den
Hund und die eigentliche Leine klemmt.
Danke für diesen Satz. Ich habe mir das gerade bildlich vorgestellt, wie
mein Hund in eine Gummi-Leine rennt und dann zu mir zurückgeschleudert
wird und mich umwirft ;-)
ROTFL
Post by Wolfgang Mahnke
(Ja, es ist mir klar das es nicht so gemeint war, und ein Gummi in der
Leine federt den Ruck natürlich ab.)
Und ich stelle mir gerade vor, wie es mich denn "nett" abgefedert in
den Dreck wirft, LOL.
Den letzten Satz finde ich einfach nur gut. Gehört es nicht einfach
dazu, dass man wegen Hundi mal so richtig schön in den Matsch segelt?
Sozusagen wie eine Hundehaltertaufe?
Zwei mal habe nicht aufgepasst und da ist es passiert.
Mit langer Leine hat Hundi so richtig schön Anlauf (er wollte zu seiner
Lieblingskumpeline) nehmen können weil ich gequatscht habe. Ich liess
dummerweise das Ende nicht los und legte eine klasse Flugrolle auf die
Wiese.
Das andere Mal wollte er angeleint etwas schneller als ich eine Böschung
runter gehen und es war sehr matschig;-)))
Bin also von beiden Seiten *getauft*;-)

Viele Grüsse
Birgit
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
2003-08-27 19:28:40 UTC
Permalink
Post by Birgit Niephaus
Gehört es nicht einfach
dazu, dass man wegen Hundi mal so richtig schön in den Matsch segelt?
Sozusagen wie eine Hundehaltertaufe?
Wurde Petra schon von Lokomotivenbrutus getauft? ;)


Gruss von Stephanie
--
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
mit Lucie und Mika
und Special Agent Dale Cooper
Birgit Niephaus
2003-08-27 19:40:54 UTC
Permalink
Hallo Stephanie,
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Post by Birgit Niephaus
Gehört es nicht einfach
dazu, dass man wegen Hundi mal so richtig schön in den Matsch segelt?
Sozusagen wie eine Hundehaltertaufe?
Wurde Petra schon von Lokomotivenbrutus getauft? ;)
Hmmh, glaubst du, dass es ein kleiner Hund nicht schaffen würde?;-)
Sicher nur eine Frage der Technik, Beschaffenheit des Untergrundes und
Ausnutzen der Unaufmerksamtkeit des Menschen;-)

Viele Grüsse
Birgit
Peter Sev
2003-08-26 15:51:45 UTC
Permalink
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
In Kombination mit einem Geschirr ist diese Situation dann
allenfalls unangenehm, aber nicht mit einem Leinenruck im
tierquälerischen Sinne zu vergleichen.
Bitte, was ist ein Leinenruck im tierquälerischen Sinne?

Gruss
Peter Sev
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
2003-08-26 17:15:17 UTC
Permalink
Post by Peter Sev
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
In Kombination mit einem Geschirr ist diese Situation dann
allenfalls unangenehm, aber nicht mit einem Leinenruck im
tierquälerischen Sinne zu vergleichen.
Bitte, was ist ein Leinenruck im tierquälerischen Sinne?
Ein Leinenruck, der dem Hund weh tut oder ihn quält.


Gruss von Stephanie
--
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
mit Lucie und Mika
und Special Agent Dale Cooper
Peter Sev
2003-08-27 07:32:35 UTC
Permalink
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Post by Peter Sev
Bitte, was ist ein Leinenruck im tierquälerischen Sinne?
Ein Leinenruck, der dem Hund weh tut oder ihn quält.
Kurze einleitende Worte: Das folgende ist nur bedingt an Dich/gegen
Dich gerichtet, sondern eher als persönliches Resümee der bisherigen
Postings zu dem Thema „Leinenruck" incl. „Schleppleine" zu sehen.

Wenn Du hier schreibst, dass ein Leinenruck im tierquälerischen Sinne
einer ist, der dem Hund weh tut oder ihn quält (und IMHO existiert
wohl ein ähnlicher Gedankenansatz in den Köpfen vieler Hundebesitzer),
ist dies so etwas von schwammig, dass es in keinster oder in nur sehr
geringer Weise nachvollziehbar ist. Wer, bitte schön ist denn wirklich
*beobachtenderweise* in der Lage zu erkennen, ob ein gerade am Hund
eingesetzter Leinenruck dem tierquälerischen Aspekt genügt? Und bitte,
wer ist dazu noch in der Lage zu erkennen, ob es sich dabei um einen
für die Ausbildung/Korrektur notwendigen und/oder sinnvoll
eingesetzten Leinenruck handelt? *Hier* dürften das IMHO die
wenigstens sein.
Wenn schon Resultate aus visuellen Wahrnehmungen eine große Bandbreite
einnehmen dürften, da jeder etwas anderes gesehen haben will oder
reininterpretiert, erfüllen ellenlange Diskussionen über den
Leinenruck an sich ja schon fast die Anforderungen der
Kontraproduktivität. Denn das geschriebene Wort „Leinenruck" sagt
überhaupt noch nichts über die Qualität aus, sorgt aber *sofort* für
emotionale Schwingungen im Gehirn. Und läßt Leute zur Tastatur
greifen, nur um da reinzuhämmern, wie verwerflich das ganze doch ist.
Andererseits lese ich hier – mit Erstaunen – Anleitungen zum Einsatz
einer Schleppleine. Das sich der Hund hier bei nicht korrektem Einsatz
– ebenso wie bei einem Leinenruck – weh tun kann, wird auch erwähnt.
Keine Frage. Doch da lese ich dann auch sofort, wie man dem
entgegenwirken kann. Was an sich ja auch nicht schlecht ist.
Doch bitte schön, warum liest man ähnliches nicht über den Leinenruck?
Oder warum und weshalb er nicht zur Anwendung kommen soll (Ellen war
da bisher die Ausnahme), oder wann es Sinn macht, mal an der Leine zu
rucken? Nur weil es den Sachverhalt überholter Methoden „erfüllt" und
den Hauch des Verwerflichen an sich hat?
Ich selber bin kein Befürworter des Leinenrucks, da ich den Leinenruck
befürworte. Klingt paradox. Ist es aber im Grunde nicht. Denn es kommt
IMHO *immer* auf die SITUATION und den HUND an. Und auf den
HUNDEHALTER, wie *gekonnt* er es einsetzen kann.
Und solange es keine klare Definition gibt, was ein Leinenruck ist,
bis zu welchem Grad er für Ausbildung/Korrektur des Hundes eingesetzt
werden und ab wann er als kontraproduktiv/tierquälerisch etc. zu sehen
ist, bleibe ich auch bei meiner Aussage.

Gruss
Peter Sev
Paul Cech
2003-08-27 07:35:57 UTC
Permalink
Post by Peter Sev
Und solange es keine klare Definition gibt, was ein Leinenruck ist,
bis zu welchem Grad er für Ausbildung/Korrektur des Hundes eingesetzt
werden und ab wann er als kontraproduktiv/tierquälerisch etc. zu sehen
ist, bleibe ich auch bei meiner Aussage.
Es mag doch ein Unterschied sein, ob ich Dir mit einem Finger von
hinten auf die Schulter tippe, um Deine Aufmersamkeit zu erlangen,
oder ob ich Dir mit aller Kraft mit der Faust auf die Schulter haue,
sodass Du in die Knie gehst. Oder?

Herzliche GRüsse
Paul
Peter Sev
2003-08-27 13:02:43 UTC
Permalink
Post by Paul Cech
Es mag doch ein Unterschied sein, ob ich Dir mit einem Finger von
hinten auf die Schulter tippe, um Deine Aufmersamkeit zu erlangen,
oder ob ich Dir mit aller Kraft mit der Faust auf die Schulter haue,
sodass Du in die Knie gehst. Oder?
Aber natürlich. Wer wollte das bezweifeln? ;-)

Nur, wenn Du mir permanent mit dem Finger auf die Schulter tippst, *obwohl*
ich Dir schon lange meine Aufmerksamkeit
gewidmet habe (Du nur nicht in der Lage warst, das zu erkennen), wirst Du
echt lästig. ;-)
Als nicht zartbesaiteter Mensch stumpfe ich dann langsam ab; als
Sensibelchen verstehe ich die Welt nicht mehr (ich gebe mir
doch solche Mühe, warum hört der nicht auf), werde nervös, unsicher und
empfinde das Tippen mit dem Finger letztendlich
als Qual.

Wenn Du mir die Faust auf die Schulter haust, so dass ich in die Knie gehe
und Du mich dadurch davon abgehalten hast, nicht
über die Straße zu rennen, auf der es gerade von Autos nur so wimmelt und
die potentielle Gefahr des Überfahrens galt, bin
ich Dir als Mensch dankbar.

Wenn Du mir durch die gleiche Maßnahme aufzeigst, dass ich lieber hätte auf
Deine der Maßnahme vorangegangenen
aufmerksamkeitserheischenden Aktivitäten (Wenn du auf mich hörst und
hierbleibst, habe auch ein lecker Eis für dich) oder
Ablenkungsmanöver (Guck mal, ich habe einen schönen Ball für Dich) hören
oder reagieren sollen, anstatt unbedingt den
Nachbarn verprügeln zu wollen, würde ich mir bei meinen nächsten
Angriffsgedanken schon überlegen, diese in die Tat
umsetzen zu wollen. Oder - als Alternative - doch lieber das Eis zu
schlecken oder mit dem Ball zu spielen.
;-))

Gruss
Peter Sev
Paul Cech
2003-08-27 12:32:46 UTC
Permalink
Post by Peter Sev
Nur, wenn Du mir permanent mit dem Finger auf die Schulter tippst, *obwohl*
ich Dir schon lange meine Aufmerksamkeit
gewidmet habe (Du nur nicht in der Lage warst, das zu erkennen), wirst Du
echt lästig. ;-)
Als nicht zartbesaiteter Mensch stumpfe ich dann langsam ab; als
Sensibelchen verstehe ich die Welt nicht mehr (ich gebe mir
doch solche Mühe, warum hört der nicht auf), werde nervös, unsicher und
empfinde das Tippen mit dem Finger letztendlich
als Qual.
100% ACK. Aber ich tippe Dir ja nur z.B. auf die Schulter, wenn Du
beim Eissalon vorbeigehst. Nach 3x Schleckeis, wird es Dir auch egal
sein. Aber beim 4.x bekommst Du von mir 5 riesige Extra-Portionen.
Was wird passieren? Du wirst jedesmal, wenn Du dort vorbei gehst,
schauen, ob ich dort stehe, um Dich auf ein Eis einzuladen.
(LOL! Ich hab nämich eine Eissalon-Kette als PR-Kunden - und ich
sehe unten, dass Du offenbar gern Eis ist ;-)))

Wenn ich aber 3-5x _nicht_ vor dem Eissalon stehe, wirst Du
irgendwann aufgeben und vorbeigehen. Hehehehe! Hast aber nur
geglaubt! Denn dann stehe ich wieder da, tupfe Dir mit dem Finger
auf die Schulter und lade Dich auf das neueste Über-über-Eis ein!
<schmatz> .... continuiering story .... und Du wirst in der Folge
wieder schauen...
Post by Peter Sev
Wenn Du mir die Faust auf die Schulter haust, so dass ich in die Knie gehe
und Du mich dadurch davon abgehalten hast, nicht
über die Straße zu rennen, auf der es gerade von Autos nur so wimmelt und
die potentielle Gefahr des Überfahrens galt, bin
ich Dir als Mensch dankbar.
Diese Art von Dankbarkeit kennt ein Hund nicht - aber ich würde alle
Mittel wählen, um einen Hund oder auch Dich aus der Gefahrenzone zu
bringen. Danach gehen wir auf ein Eis, gell! Aber schön vorsitzen! ;-)))
Post by Peter Sev
Wenn Du mir durch die gleiche Maßnahme aufzeigst, dass ich lieber hätte auf
Deine der Maßnahme vorangegangenen
aufmerksamkeitserheischenden Aktivitäten (Wenn du auf mich hörst und
hierbleibst, habe auch ein lecker Eis für dich) oder
Ablenkungsmanöver (Guck mal, ich habe einen schönen Ball für Dich) hören
oder reagieren sollen, anstatt unbedingt den
Nachbarn verprügeln zu wollen, würde ich mir bei meinen nächsten
Angriffsgedanken schon überlegen, diese in die Tat
umsetzen zu wollen. Oder - als Alternative - doch lieber das Eis zu
schlecken oder mit dem Ball zu spielen.
;-))
Und genau darum geht es ;-))))

Rechts hast Du einen Hund, der Dir unmissverständlich zeigt, dass er
Dich nicht mag - links hat Du einen Eissalon mit riesigen
Früchtebechern und bei jedem 3. Becher gibt es noch ein Balli extra
drauf.
Willst jetzt raufen oder Eis essen und Balli spielen?

Herzliche Grüsse
Paul
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
2003-08-27 08:26:01 UTC
Permalink
Post by Peter Sev
Wenn Du hier schreibst, dass ein Leinenruck im tierquälerischen Sinne
einer ist, der dem Hund weh tut oder ihn quält (und IMHO existiert
wohl ein ähnlicher Gedankenansatz in den Köpfen vieler Hundebesitzer),
ist dies so etwas von schwammig, dass es in keinster oder in nur sehr
geringer Weise nachvollziehbar ist.
Ich finde, dass dazu wirklich schon eine extreme Gefühllosigkeit und
Ignoranz gehört _nicht_ zu erkennen, wenn ein Hund Schmerzen hat oder
gequält wird. Wenn natürlich keine Schmerzen _erkennbar_ sind, kann man
nicht mit Sicherheit sagen, ob er nicht doch vielleicht welche hat.

Sorgen mache ich mir aber spätestens dann, wenn der Hund auf den Ruck
hin beschwichtigt, Meideverhalten zeigt oder sogar jault. Dafür muss
man wirklich kein Hundepsychologe sein.

Die Grenzen sind nicht glasklar definierbar, sind aber weit entfernt
von "kaum erkennbar".
Post by Peter Sev
Denn das geschriebene Wort „Leinenruck" sagt
überhaupt noch nichts über die Qualität aus, sorgt aber *sofort* für
emotionale Schwingungen im Gehirn.
Das stimmt zwar. Wenn ich aber einen solchen Begriff verwende ohne ihn
zu differenzieren zeige ich auch, dass mir diese emotionale Reaktion
mehr oder weniger willkommen ist - zumal wenn mir die Materie und die
üblichen Reaktionen auf das Reizwort vertraut sind.

Wenn ich sachlich über Pitbullterrier und Verwandte sprechen möchte,
sage ich auch nicht "Kampfhunde" - eben um diese Reaktion zu vermeiden.
Und das ganz unabhängig davon, wie korrekt das Wort irgendwo auf dem
Papier oder im Gesetz definiert ist.
Post by Peter Sev
einer Schleppleine. Das sich der Hund hier bei nicht korrektem Einsatz
– ebenso wie bei einem Leinenruck – weh tun kann, wird auch erwähnt.
Unfälle können überall passieren und natürlich ist nicht jedes
Hund-Mensch- Team für das Schleppleinentraining geeignet.
Ganz speziell bei _meinem_ individuellen Hund zum Beispiel ist es
wesentlich wahrscheinlicher, dass er sich an einem Leckerli verschluckt
und erstickt als dass er sich an der Schleppleine weh tut.
Post by Peter Sev
Keine Frage. Doch da lese ich dann auch sofort, wie man dem
entgegenwirken kann. Was an sich ja auch nicht schlecht ist.
Doch bitte schön, warum liest man ähnliches nicht über den Leinenruck?
Weil ein _Leinenruck_ (als Begriff, undifferenziert) von den meisten
als schmerzhafter Ruck empfunden und daher abgelehnt wird. So ein Ruck
als solches als Methode ist schonmal grundsätzlich etwas anderes als
das (richtig angewendet schmerzfreie) Schleppleinentraining, denke ich.

Einen Ruck zu differenzieren ist IMO viel schwieriger als zu
verhindern, dass ein flüchtender Hund in das starre Ende einer Leine
rennt. Denn zweiteres kann sogar ich.
Post by Peter Sev
Nur weil es den Sachverhalt überholter Methoden „erfüllt" und
den Hauch des Verwerflichen an sich hat?
Ja, warum hat es denn den Hauch des Verwerflichen? Und warum Schmerzen
zufügen, wenn die Methode überholt ist (für mich heisst das, dass man
bereits schmerzfreie Methoden kennt)?

Also welchen Grund gibt es, eine "verwerfliche", "überholte" Methode
anzuwenden, wenn es andere gibt? Wenn es keine andere gibt, ist die
Methode ja vielleicht auch weder überholt noch verwerflich.
Post by Peter Sev
Und solange es keine klare Definition gibt, was ein Leinenruck ist,
bis zu welchem Grad er für Ausbildung/Korrektur des Hundes eingesetzt
werden und ab wann er als kontraproduktiv/tierquälerisch etc. zu sehen
ist, bleibe ich auch bei meiner Aussage.
Dann definier' doch mal, was für dich ein Leinenruck ist.
Ich für meinen Teil werde weiterhin bei Verwendung des Wortes
differenzieren. Also wenn ich sage "Leinenruck im tierquälerischen
Sinne" meine ich einen Ruck, der das deutlich erkennbare Potenzial hat,
den individuellen Hund (also bei jedem Hund anders) zu quälen.

Und ob der eigene Hund gerade gequält wird und Schmerzen hat, sollte
man nun wirklich erkennen können.


Gruss von Stephanie
--
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
mit Lucie und Mika
und Special Agent Dale Cooper
Bonsai
2003-08-27 15:50:23 UTC
Permalink
On Wed, 27 Aug 2003 10:26:01 +0200, Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Einen Ruck zu differenzieren ist IMO viel schwieriger als zu
verhindern, dass ein flüchtender Hund in das starre Ende einer Leine
rennt. ...
Ich "bremse" mein Hundi mit der Leine, wenn es sein muss.
Und selbst wenn sie bis an das Ende der Leine rennt, ist dieses nicht
starr.
Ich haenge schliesslich hinten dran und ich bin nun mal kein im Boden
verankerter Pfosten :-).

tschau
Marion
Wolfgang Mahnke
2003-08-27 11:07:33 UTC
Permalink
Peter Sev wrote:

[Resümee zu dem Thema „Leinenruck"]

Da setze ich jetzt einfach mal mein AOL drunter, auch wenn mir die
negative Auslegung des Begriffs Leinenruck neu war.


Tschuess
Wolfgang
Wolfgang Mahnke
2003-08-27 09:45:23 UTC
Permalink
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Post by Peter Sev
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
In Kombination mit einem Geschirr ist diese Situation dann
allenfalls unangenehm, aber nicht mit einem Leinenruck im
tierquälerischen Sinne zu vergleichen.
Bitte, was ist ein Leinenruck im tierquälerischen Sinne?
Ein Leinenruck, der dem Hund weh tut oder ihn quält.
Hm, jetzt verwende ich auf jeden Fall schon mal keinen bösen [TM]
Leinenruck, aber ich befürchte, das er dem Hund doch weg getan hat. Ich
denke aber auch, dass es einem Hund weg tut, wenn er in der Leine hängt.
Das ist ja u.u. auch ein Grund für den Hund, noch stärker zu ziehen,
damit das wieder aufhört. Gequält wird der Hund dadurch aber IMHO nicht
(das kommt natürlich vor allem auf die Umstände und die Häufigkeit des
Einsatzes drauf an). Schon mal beobachtet, wie Hund sich gegenseitig
zurechtweisen. Das ist auch ab und zu ganz schön ruppig und tut bestimmt
auch oft weh.

Tschuess
Wolfgang
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
2003-08-27 10:44:24 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Ein Leinenruck, der dem Hund weh tut oder ihn quält.
Hm, jetzt verwende ich auf jeden Fall schon mal keinen bösen [TM]
Leinenruck, aber ich befürchte, das er dem Hund doch weg getan hat.
Hm. Weh tun finde ich persönlich wiederum vermeidenswert.
Post by Wolfgang Mahnke
Schon mal beobachtet, wie Hund
sich gegenseitig zurechtweisen. Das ist auch ab und zu ganz schön
ruppig und tut bestimmt auch oft weh.
Jo, aber ich bin kein Hund und traue mir nicht zu, diese ausgefeilten
Signale 1:1 zu kopieren und somit sicherzustellen, dass der
erzieherische Effekt auch eintritt und der Hund mit dem
(Schmerz-)Signal etwas anfangen kann. Da ich das nicht weiss, verzichte
ich lieber auf Schmerz. Zum Beispiel habe ich noch nicht beobachten
können, wie ein Hund einen anderen an der Leine ruckt. ;)


Gruss von Stephanie
--
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
mit Lucie und Mika
und Special Agent Dale Cooper
Paul Cech
2003-08-27 10:49:29 UTC
Permalink
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch schrieb:

Zum Beispiel habe ich noch nicht beobachten
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
können, wie ein Hund einen anderen an der Leine ruckt. ;)
Doch! Ein Golden Retriever schnappte sich einmal das Ende der
1m-Leine eines Jack Russel - beide düsten spielerisch bei uns herum
- und beide änderten im Spiel natürlich immer wieder die Richtung.
Da gab es kleine Rucke. (wir natürlich weder Fotoapparat noch
Video-Cam parat)

Noch immer über den Anblick lachende Grüsse
Paul
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
2003-08-27 11:02:51 UTC
Permalink
Post by Paul Cech
Doch! Ein Golden Retriever schnappte sich einmal das Ende der
1m-Leine eines Jack Russel - beide düsten spielerisch bei uns herum
- und beide änderten im Spiel natürlich immer wieder die Richtung.
Da gab es kleine Rucke.
Und wer hört jetzt auf wen? ;)


Gruss von Stephanie
(...die leinenruckende Katzen hat)
--
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
mit Lucie und Mika
und Special Agent Dale Cooper
Paul Cech
2003-08-27 11:17:12 UTC
Permalink
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Post by Paul Cech
Doch! Ein Golden Retriever schnappte sich einmal das Ende der
1m-Leine eines Jack Russel - beide düsten spielerisch bei uns herum
- und beide änderten im Spiel natürlich immer wieder die Richtung.
Da gab es kleine Rucke.
Und wer hört jetzt auf wen? ;)
LOL! Da hast Du recht! IMO muss sofort das "Dominanz"-Problem gelöst
werden bzw. welcher war der Leinen-Alpha-Hund. Vielleicht wollte der
JR auch nur Domina-mässig (_nicht_ dominanz-mässig) an der Leine
geführt werden?
Mist auch! Haben wir vor schallendem Lachen echt drauf vergessen!

Herzliche GRüsse
Paul
Wolfgang Mahnke
2003-08-27 11:19:40 UTC
Permalink
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Post by Wolfgang Mahnke
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Ein Leinenruck, der dem Hund weh tut oder ihn quält.
Hm, jetzt verwende ich auf jeden Fall schon mal keinen bösen [TM]
Leinenruck, aber ich befürchte, das er dem Hund doch weg getan hat.
Hm. Weh tun finde ich persönlich wiederum vermeidenswert.
Keiner hier hat geschrieben, dass ein Leinenruck supertoll ist und man
ihn bei jeder Gelegenheit einsetzen sollte. Natürlcih sollte man den
Leinenruck vermeiden. Es gibt aber Situation, bei denen ich kein
besseres Mittel kenne. Was machst du, wenn dein Hund an der Leine einen
anderen aggressiv angeht? Falls er das nicht tut und nie getan hat,
nehmen wir einfach den theoretischen Fall an, das er es machen würde.

Tschuess
Wolfgang
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
2003-08-27 19:46:13 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Hm. Weh tun finde ich persönlich wiederum vermeidenswert.
Was machst du, wenn dein Hund an der Leine
einen anderen aggressiv angeht? Falls er das nicht tut und nie getan
hat, nehmen wir einfach den theoretischen Fall an, das er es machen
würde.
Ist durchaus möglich, dass er damit anfängt - noch ist er nicht in der
Pubertät. Beim ersten Mal würde ich mich wahrscheinlich erschrecken und
versuchen ihn abzulenken. Wenn das nicht gelingt, würde ich ihn
vermutlich wegziehen und schimpfen - so im ersten überraschten Moment.
Und immer unter der Voraussetzung, dass ich aus irgendwelchen Gründen
damit rechne, dass er den Hund sofort "zerfleischen" (also böse
angehen) würde, wenn ich ihn von der Leine liesse.

In Zukunft würde ich dann versuchen herauszufinden, bei welchen Hunden
er das macht und in welchen Situationen und ob die Situation auch ohne
Leine auftritt (kaltes Wasser á la Maico bereit halten).
Dann würde ich entscheiden, ob ich das wirklich so schlimm finde (kommt
ja auf den Grad der Aggression und die Vermeidbarkeit[1] an) und würde
mich dann von einem Hundetrainer beraten lassen. Vielleicht Karina
fragen oder Martin. In meinen Büchern nach so einem Fall suchen.

Ohne jetzt einen Vorwurf gegen dich zu implizieren, (aber wenn du schon
so direkt fragst, was _ich_ machen würde), würde ich trotzdem Schmerzen
weitestgehend vermeiden wollen.
Heisst nicht, dass ich behaupten würde ein Ruck an der Leine sei
grundsätzlich schmerzhaft. Ich habe meinen Hund auch schon an der Leine
geruckt, weil ich ihn ganz am Anfang von einem Strassenrand wegzupfen
musste. Meiner Einschätzung nach (nein, ich bin nicht sicher) hat er
sich nur erschrocken, weiter nichts. Und das war ja auch meine Absicht.


Gruss von Stephanie
[1] einen ganz bestimmten Lieblingsfeind kann man noch meiden - "alle
Rüden" z.B. würde ich nicht meiden wollen und würde ein Problem sehen
--
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
mit Lucie und Mika
und Special Agent Dale Cooper
Paul Cech
2003-08-26 13:47:58 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Ich glaube, dass verstehe ich dann immer noch nicht. Die Leine ist nur
zur Absicherung - so weit so gut. Was machst du denn, wenn der Hund aus
was für Gründen auch immer plötzlich schnell von dir wegrennt?
Da man ja das Schleppleinen-Training nicht zwischen brünftigen
Rotwild-Herden oder am Mittelstreifen 6-spuriger Autobahnen beginnt,
sondern in möglichst ablenkungsfreier Umgebung, wird das kaum der
Fall sein. ;-)
Im Grunde ist es ja für den Hund nix anderes, als ein "Ende des
Weges" - eben das Ende der Leine. Wäre dort eine Wand, könnte der
Hund auch nicht weiter.

Aber geh auf und ab, geh vor und zurück - immer auch mit
Körpersprache, Tönen ("feiiiner Hund", wenn er Dir nachgeht) - und
schon wieder Futter ins Goscherl... und schon wieder zick-zack oder
auf und ab...

Du wirst sehen: Im Normalfall haut kein Hund ab, wenn Du gerade zu
Beginn in reizarmer Umgebung arbeitest. Und wenn der Hund einmal bei
getstreckter Leine ansteht, dann ist das nur ein sanftes Signal:
Hoppla! Ich soll ja was anderes tun.

Alles Gute
Paul
Wolfgang Mahnke
2003-08-26 14:24:57 UTC
Permalink
Post by Paul Cech
Da man ja das Schleppleinen-Training nicht zwischen brünftigen
Rotwild-Herden oder am Mittelstreifen 6-spuriger Autobahnen beginnt,
sondern in möglichst ablenkungsfreier Umgebung, wird das kaum der Fall
sein. ;-)
Nun gut, ich möchte deine Erziehungsmethoden auch in keinster Weise
kritisieren, insbesondere da ich sie nicht kenne :-) Evtl. habe ich ja
in meinem Posting mit Schleppleine auch den falschen Begriff gewählt,
und das steht bei Hunden für eine bestimmte Ausbildungsart. Ich meine
das aber auch schon mal im Fernsehen bei einem Bericht über Jäger gehört
zu haben. Ich denke, das man eine lange Leine, die hinter dem Hund
herhängt auch dafür verwenden kann, ihm vom Jagen abzuhalten - das
bedeutet im Prinzip einen heftigen Leinenruck, erscheint mir aber bei
weitem besser als die alternativen. Das ist auch nicht als
Dauereinrichtung geplant sondern sollte dem Hund dauerhaft beibringen,
nicht zu jagen. Bei meinem (Hüte-)hund war das dann zum Glück nicht
nötig, da er doch nicht so viel interesse an Rehen zeigte, als dass er
nicht auf mein Rufen wieder zu mir kommt.

Das dies nicht deiner Art der Schleppleinenverwendung entspricht,
scheint ebenfalls offensichtlich.

Ich bin auf diesen Thread im Prinzip auch nur aufgesprungen (normal lese
ich ja hier nur manchmal mit) da meine Frau gerade ein Buch über
Obedience leisst und dort wohl nur mit positiven Mitteln erzogen wird
und der Leinenruck verdammt wird. Auch wenn ich von der Tendenz voll
zustimme, Hunden alles mit postiver Bestätigung beizubringen, denke ich
nicht dass das immer und an jeder Stelle klappt, z.B. wenn der Hund
einen anderen fressen will oder jagt oder irgendwelche anderen Sachen
macht, die man nicht einfach ignorieren kann. Da muss man auch negativ
einwirken und leider nützt da auch nicht bei jedem Hund immer ein "nein".

Tschuess
Wolfgang
Michael Meier
2003-08-26 14:35:31 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Ich bin auf diesen Thread im Prinzip auch nur aufgesprungen (normal lese
ich ja hier nur manchmal mit) da meine Frau gerade ein Buch über
Obedience leisst und dort wohl nur mit positiven Mitteln erzogen wird
und der Leinenruck verdammt wird. Auch wenn ich von der Tendenz voll
zustimme, Hunden alles mit postiver Bestätigung beizubringen, denke ich
nicht dass das immer und an jeder Stelle klappt, z.B. wenn der Hund
einen anderen fressen will oder jagt oder irgendwelche anderen Sachen
macht, die man nicht einfach ignorieren kann. Da muss man auch negativ
einwirken und leider nützt da auch nicht bei jedem Hund immer ein "nein".
*unterschreib*

Bleib bitte hier, wir können noch ein paar "Realos" gebrauchen. ;-)

Leider haben die Leute hier° nur perfekte Hunde und machen alles
richtig. Vor ein paar Jahren hatten wir auch noch Regulars, die mal
über ihre Probleme berichtet haben.

Michael
Inge Schneider
2003-08-26 14:42:56 UTC
Permalink
Post by Michael Meier
Leider haben die Leute hier° nur perfekte Hunde und machen alles
richtig. Vor ein paar Jahren hatten wir auch noch Regulars, die mal
über ihre Probleme berichtet haben.
Komisch, ich habe _jetzt_ einen leicht erziehbaren Hund. Beim letzten
habe ich aufgegeben. Der hat sein Leben an der Leine gefrisstet, weil
er durch und durch Jäger war.

Und? Ist es schlimm, so etwas zuzugeben? Mir war ein Hund an der Leine
aber lieber, als harte Methoden.

Ich kann aber bei meinem jetzigen Hund nicht über Probleme berichten,
die nicht vorhanden sind. Natürlich kann man auch Probleme
herbeireden.

Inge
Wolfgang Mahnke
2003-08-26 15:36:24 UTC
Permalink
Post by Michael Meier
Post by Wolfgang Mahnke
Ich bin auf diesen Thread im Prinzip auch nur aufgesprungen (normal lese
ich ja hier nur manchmal mit) da meine Frau gerade ein Buch über
Obedience leisst und dort wohl nur mit positiven Mitteln erzogen wird
und der Leinenruck verdammt wird. Auch wenn ich von der Tendenz voll
zustimme, Hunden alles mit postiver Bestätigung beizubringen, denke ich
nicht dass das immer und an jeder Stelle klappt, z.B. wenn der Hund
einen anderen fressen will oder jagt oder irgendwelche anderen Sachen
macht, die man nicht einfach ignorieren kann. Da muss man auch negativ
einwirken und leider nützt da auch nicht bei jedem Hund immer ein "nein".
*unterschreib*
Bleib bitte hier, wir können noch ein paar "Realos" gebrauchen. ;-)
Oh, danke für die Einladung. Schauemermal (oder so). Hier wird immer
alles so schnell so unübersichtlich und ein etwas merkwürdiger HM
versucht alles, mit wechselnden Email-Adressen, Namensgebungen usw.
jedem Filter zu entgehen. Dadurch wird das hier ab und zu etwas
persöhnlich und unfreundlich.
Post by Michael Meier
Leider haben die Leute hier° nur perfekte Hunde und machen alles
richtig. Vor ein paar Jahren hatten wir auch noch Regulars, die mal
über ihre Probleme berichtet haben.
Es sind mir ja hier auch schon ein paar Aussagen (nicht in diesem
Thread) aufgefallen, bei denen der eigene Hund superperfekt und alle
anderen Idioten und schlecht erzogen sind, das erscheint mir aber doch
eher die Minderheit zu sein.

Tschuess
Wolfgang
Jean de Vries
2003-08-27 01:09:05 UTC
Permalink
On Tue, 26 Aug 2003 16:35:31 +0200, Michael Meier
Post by Michael Meier
Leider haben die Leute hier° nur perfekte Hunde und machen alles
richtig. Vor ein paar Jahren hatten wir auch noch Regulars, die mal
über ihre Probleme berichtet haben.
Dann musst du ein bisschen mehr zwischen den Zeilen lesen :-) Und es
kommt halt auch immer auf die Definition von 'perfekt' an :-)

Wenn ich 'perfekt' definiere als 'mein Hund zerfleischt niemand', dann
habe ich sicher einen perfekten Hund. Wenn ich 'perfekt' definiere als
in 'mein Hund hat alle Pruefungen mit Glanz bestanden', dann habe ich
keinen perfekten Hund (mit allen Abstufungen dazwischen).

Uebrigens (unter uns): kein Hund ist perfekt :-)

groetjes,
Jean (***@xs4all.nl)
Paul Cech
2003-08-26 14:53:12 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Das dies nicht deiner Art der Schleppleinenverwendung entspricht,
scheint ebenfalls offensichtlich.
OK! Also zwischen Schleppleinen-Training (Devise: Komm, Bleib da)
und in lange Leine reinrennen lassen (oft bei Jagdhunden) haben wir
jetzt unterschieden.
z.B. wenn der Hund
Post by Wolfgang Mahnke
einen anderen fressen will oder jagt oder irgendwelche anderen Sachen
macht, die man nicht einfach ignorieren kann. Da muss man auch negativ
einwirken und leider nützt da auch nicht bei jedem Hund immer ein "nein".
Wenn ein Hund von uns beschliessen sollte, _jetzt_ irgendwas
aggressiv anzugreifen, dann nutzt kein Wattebäuschchen. In solch
einer Situation geht es um Leib, Leben, Sicherheit. Und ich würde in
solch einer Situation "mit aller Gewalt" (wie immer das zu dem
Zeitpunkt ist), versuchen, den Hund/die Hunde abzubringen, z.B.
einen Menschen zu verletzen. Da entscheiden Sekunden.
Aber danach würde ich nachdenken und analysieren, was falsch
gelaufen ist.


Aber der Weg, die Erziehung, dass er es _nicht_ tut - der führt
sicher nicht über Gewalt und Meideverhalten, sondern über Motivation
und Sozialisierung.

Alles Gute
Paul
Wolfgang Mahnke
2003-08-26 15:54:34 UTC
Permalink
Wenn ein Hund von uns beschliessen sollte, _jetzt_ irgendwas aggressiv
anzugreifen, dann nutzt kein Wattebäuschchen. In solch einer Situation
geht es um Leib, Leben, Sicherheit. Und ich würde in solch einer
Situation "mit aller Gewalt" (wie immer das zu dem Zeitpunkt ist),
versuchen, den Hund/die Hunde abzubringen, z.B. einen Menschen zu
verletzen. Da entscheiden Sekunden.
Aber danach würde ich nachdenken und analysieren, was falsch gelaufen ist.
Aber der Weg, die Erziehung, dass er es _nicht_ tut - der führt sicher
nicht über Gewalt und Meideverhalten, sondern über Motivation und
Sozialisierung.
AOL, das sehe ich mit kleinen Einschränkungen genau so. Ich halte es für
legetim, aggresives Verhalten des Hundes in einer Kontrollierbaren
Umgebung zu Provozieren (indem zum beispiel ein ungeliebter Hund
vorbeigeführt wird) um dann entsprechend einwirken zu können und dem
Hund so beizubringen, keine anderen Hunde anzugehen. Das kann natürlich
im besten Fall mit einem "nein" vonstatten gehen, aber auch einen
Leinenruck erforderlich machen.
So wirst du aber nicht gezwungen, eine solche Situation in einer
ungeklären Umgebung durchzustehen, in der beispielsweise der andere Hund
erschreckt auf die Straße springt.

Sowas brauchst du aber nicht, um deinem Hund Fuss beizubringen.
Ich weiss schon gar nicht mehr genau, wie das bei uns gelaufen ist.
Lange zeit war das ein ziemlicher Kampf mit ständig angespannter Leine,
(nein kein Leinenruck, sowas konnte ich da noch gar nicht), aber
irgendwann haben wir beide das dann mal kapiert (am Anfang hat man ja
noch Hemmungen, für seinen Hund "den Affen zu machen", das gibt sich
dann mit der Zeit ;-). Und dann muss man auf soviel sachen auf einmal
achten ...



Tschuess
Wolfgang
Ellen Ziemer-Sonnenberg
2003-08-26 17:49:20 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
AOL, das sehe ich mit kleinen Einschränkungen genau so. Ich halte es für
legetim, aggresives Verhalten des Hundes in einer Kontrollierbaren
Umgebung zu Provozieren (indem zum beispiel ein ungeliebter Hund
vorbeigeführt wird) um dann entsprechend einwirken zu können und dem
Hund so beizubringen, keine anderen Hunde anzugehen.
Das sehe ich auch so.
Post by Wolfgang Mahnke
Das kann natürlich
im besten Fall mit einem "nein" vonstatten gehen, aber auch einen
Leinenruck erforderlich machen.
Aber einen Leinenruck finde ich gerade in dieser Situation einfach nur
kontraproduktiv. Das hat übrigens mal nix damit zu tun, dass ich so
artige Hunde habe, die niemals hätten stänkern wollen ;-) Das hat viel
mehr damit zu tun, dass ich den Hals des Hundes, als eine "belegte"
Körperzone sehe. Durchaus aggressiv belegt[1] und von daher heize ich
die Situation mit Leinenruck nur an. Viele Hunde werden mit Leinenruck
in solchen Situationen noch viel rebellischer.

[1]Im Anschluß an den Rüdenkampf, den ich als Beschädigungskampf
empfunden habe (Google wirds noch haben), hatte mein Hund rund um den
Hals Löcher und tiefe Schrammen. Er konnte eine ganze zeitlang kein
Halsband tragen und das breite, stabile Lederhalsband, welches er
getragen hatte, hat heute noch schicke Löcher.

Liebe Grüße,
Ellen
Wolfgang Mahnke
2003-08-27 10:02:18 UTC
Permalink
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Aber einen Leinenruck finde ich gerade in dieser Situation einfach nur
kontraproduktiv. Das hat übrigens mal nix damit zu tun, dass ich so
artige Hunde habe, die niemals hätten stänkern wollen ;-) Das hat viel
mehr damit zu tun, dass ich den Hals des Hundes, als eine "belegte"
Körperzone sehe. Durchaus aggressiv belegt[1] und von daher heize ich
die Situation mit Leinenruck nur an. Viele Hunde werden mit Leinenruck
in solchen Situationen noch viel rebellischer.
[1]Im Anschluß an den Rüdenkampf, den ich als Beschädigungskampf
empfunden habe (Google wirds noch haben), hatte mein Hund rund um den
Hals Löcher und tiefe Schrammen. Er konnte eine ganze zeitlang kein
Halsband tragen und das breite, stabile Lederhalsband, welches er
getragen hatte, hat heute noch schicke Löcher.
Ich bin mir nicht sicher, ob wir beide mit Leinenruck das gleiche meinen
(da scheint es ja hier sowieso sehr viel unterschiedliche Ansichten
drüber zu geben).

Wenn du an der Leine ziehst, machst du den Hund stärker und damit auch
eher aggressiver. Das sollte man nicht machen - auch wenn ich am Anfang
mangels Alternative genau das gemacht habe. Ein Leinenruck hingegen
ist lediglich ein kurzer Ruck an der Leine, der den Hund zurecht weist.
Nach dem Ruck musst du sofort wieder die Spannung von der Leine lassen.

Bei meinem Hund hat das mit Leinenruck auf jeden Fall funktioniert
(es sit zumindest besser geworden, und heute reicht schon ein nein, wenn
sich die Haare stellen)

Falls dein Hund natürlich schon Verletzungen an Hals hat, würde ich auf
keinen Fall einen Leinenruck verwenden, und ihn auch gar nicht an einem
Halsband, sodern an einem Geschirr an die Leine nehmen.

Tschuess
Wolfgang
Paul Cech
2003-08-27 11:00:00 UTC
Permalink
Ellen Ziemer-Sonnenberg schrieb:

Ein Ruck ist ein Ruck und niemals ziehen.
Vielleicht noch ein Beispiel zum Ruck (nicht zum ziehen):
Manchmal parkt man in engen Parklücke mit dem Auto "auf Stoss" ein.
Gaaanz langsam, um zu merken, wo die Grenze ist. Da passiert keinem
Auto was, keiner Stossstange.
Mit 10 oder 30km/h passiert schon einiges mehr.

Soweit zum Unterschied zwischen fast unspürbaren Mini-Ruckerl und
Crash - in beiden Fällen gibt es ein Ende, ein Stop.

Herzliche Grüsse
Paul
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
2003-08-27 11:04:36 UTC
Permalink
Post by Paul Cech
Manchmal parkt man in engen Parklücke mit dem Auto "auf Stoss" ein.
Pah, das machen auch nur Männer. ;>


Gruss von Stephanie
--
Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
mit Lucie und Mika
und Special Agent Dale Cooper
Paul Cech
2003-08-27 11:18:39 UTC
Permalink
Post by Stephanie 'BlackCrow' Hinsch
Post by Paul Cech
Manchmal parkt man in engen Parklücke mit dem Auto "auf Stoss" ein.
Pah, das machen auch nur Männer. ;>
Tja... mehr will ich dazu nicht sagen - wäre falsche NG ;-)

Herzliche Grüsse
Paul
Ellen Ziemer-Sonnenberg
2003-08-27 11:30:36 UTC
Permalink
Post by Paul Cech
Post by Paul Cech
Ein Ruck ist ein Ruck und niemals ziehen.
Manchmal parkt man in engen Parklücke mit dem Auto "auf Stoss" ein.
Gaaanz langsam, um zu merken, wo die Grenze ist. Da passiert keinem
Auto was, keiner Stossstange.
Mit 10 oder 30km/h passiert schon einiges mehr.
Soweit zum Unterschied zwischen fast unspürbaren Mini-Ruckerl und
Crash - in beiden Fällen gibt es ein Ende, ein Stop.
Und Du meinst, so ein Mini-Ruckerl bewirkt irgendwas oder wird
überhaupt bemerkt, von einem Hund, der sich grad gar heftig aufspult?

Nee, niemals nicht.

Und deshalb bleibt ein Ruck ein Ruck.

Liebe Grüße,
Ellen
Paul Cech
2003-08-27 11:54:08 UTC
Permalink
Das machst du aber nicht in D'land mit einem Auto mit lackiertem
Stossfänger, oder? Wenn das der Besitzer sieht, gibt es Ärger. Da könnte
ja ein Kratzer in den Lack kommen und das Kunststoff darunter rosten,
oder so ;-)
Mit dem Jeep hätte ich es nicht gemacht ;-)
Aber sonst... solche "rostenden Platik-Stossfänger" halten einige aus.
Du hast recht! Wegschauen, wenn ein Mädl in einer Fussgeherzone
vergewaltig wird - aber toben, kreischen, wenn man sich mit 0,1km/h
einer Plastik-Stosstange nähert....

Kopfschüttelnde Grüsse
Paul,

der heute Nacht 3x wegen kläffender Hunde in der Nachbarschaft
aufgeweckt wurde (wegen OT) ... und sich ärgerte
Wolfgang Mahnke
2003-08-27 11:27:19 UTC
Permalink
Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das bei Deinem Hund
funktioniert hat. _Ich_ (was relativ unerheblich ist, ist ja nicht
mein Hund) finde das trotzdem nicht gut. Meine "Vision" ist nämlich
die: der Leinenruck wirkt in diesem Zusammenhang bei Hunden, die sich
der Gewalt ihres Menschen fügen. Sie geben halt auf. Das ist etwas,
was ich für meine Hunde nicht will.
Doch, in dieser Situation will ich genau das: er soll aufgeben, den
anderen Hund anzugehen. Und ich denke nicht, dass ich in dazu mit ein
paar guten Worten bringen kann: kuck mal, das ist doch eigentlich auch
ein ganz netter Hund ...

Aber fragen wir mal andersrum: Was machst du denn in so einer Situation?
Es ist ja nicht so, dass es mir unglaublichen Spass macht, meinem Hund
Leinenrucke zu geben. Leider fing sie an, ein für mich und die restliche
Umwelt nicht akzeptables Verhalten an den Tag zu legen, auf das ich in
irgendeiner Form reagieren musste.

Tschuess
Wolfgang
Ellen Ziemer-Sonnenberg
2003-08-27 12:46:29 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Doch, in dieser Situation will ich genau das: er soll aufgeben, den
anderen Hund anzugehen. Und ich denke nicht, dass ich in dazu mit ein
paar guten Worten bringen kann: kuck mal, das ist doch eigentlich auch
ein ganz netter Hund ...
Ich sehe das so, dass man dieses Aufgeben, nicht vom Grundsätzlichen
trennen kann.
Für mich erzeugt Gewalt entweder wieder Gewalt (da haben wir dann
diese hübsche Spirale, wo die Gewalt auf beiden Seiten immer mehr
zunimmt) oder dass sich ein Individuum aufgibt. Ich sehe bei meinen
Hunden auch zwei unterschiedliche Charaktere. Der Max ist so einer,
der sich in sein Schicksal fügt, sich aufgibt und keinen eigenen
Schritt mehr wagt. Das will ich nicht, will ich auf keinem Gebiet und
finde ich nicht trennbar. Ponda ist ganz anders. Ponda hat sich selbst
schon heftige Schmerzen zugefügt, um eines seiner Ziele zu erreichen.
Er zeigt sich da völlig unbeeindruckt. Mit Ponda würde ich mich in
einer Gewaltspirale drehen, da bin ich sicher. Das will ich auch nicht
und wäre auch irgendwie nicht effektiv.
Post by Wolfgang Mahnke
Aber fragen wir mal andersrum: Was machst du denn in so einer Situation?
Leinenbegegnungen sind bei uns in der Pampa nicht allzu häufig. Wenn,
dann soll(t)en meine Hunde liegen. Im Liegen stänkert es sich
schlecht.
Wie schon angedeutet, hat Max es genauso erfahren, wie Dein Hund. Und
bei Max war das (siehe oben) auch erfolgreich.
Probleme bekam ich dann wieder als Ponda ins Junghund-Stänkerer-Alter
kam. Ponda fühlte sich nämlich megastark, schließlich hatte er Max und
mich. Das Schönste war, dass ich mich dann ein paar mal nacheinander
dank Gummistiefel und Sauwetter auch noch in die Matschepampe legen
durfte. Resultat war, dass ich jeder Hundebegegnung nervös entgegensah
und nun beide Hunde ganz sicher waren, sich aufregen zu müssen.
Grummel. Zu dem Zeitpunkt ging ich nochmal dazu über, mit jedem Hund
einzeln loszugehen. Da trat bloß das Problem nicht auf.
Ich habe dann zu Haltis gegriffen. Ich bin da heute nicht mehr
unbedingt stolz drauf und würde das wohl auch nicht noch mal machen,
damals hatte ich aber keine bessere Idee. Immerhin simuliert ein Halti
einen Schnauzengriff und das ist genau das, was Max auch mit Ponda und
Welpen macht, wenn die frech aufmucken. Es wird mMn also sehr viel
besser verstanden als ein Leinenruck und wirkt nicht noch anstachelnd.
Ein Schnauzengriff ist auch absolut ungefährlich für die Wirbelsäule.
(Für ein Halti gilt natürlich: nicht rucken und ein paar andere Dinge)

Heute kommt es gelegentlich noch vor, dass Ponda ne Lippe riskiert.
Dann bekommt er von mir genau zwei Worte (Grünohr! Klappe!) und nen
Schnauzengriff und dann liegt er still.

Was noch gelegentlicher auch vorkommt, ist, dass ich mich dank einiger
negativer Erfahrungen, total aufrege, weil uns ein unbekannter Rüde
ohne sichtbaren Menschen nicht besonders freundlich gegenübersteht.
An guten Tagen krieg ich mich dann noch wieder ein, und baue mich
ruhig mit meinen sitzenden Hunden auf. Da wagte sich dann tatsächlich
bisher kein Rüde mehr näher (war mal ein Tipp von Helmut :-)).
An schlechten Tagen krieg ich mich nicht mehr ein und das bemerke ich
dann sofort daran, dass meine Hunde total aufdrehen. Daran mache ich
nix mehr, weil es schlicht gelogen ist. Ich kriege die Hunde mit
keinem Mittel ruhig, wenn ich innerlich koche oder gar Angst habe.
(Allerdings würde ich liebend gern den Haltern dieser fremden Hunde
den Hals umdrehen)

Liebe Grüße,
Ellen
Wolfgang Mahnke
2003-08-27 14:58:57 UTC
Permalink
Ellen Ziemer-Sonnenberg wrote:
[..]
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Ich sehe das so, dass man dieses Aufgeben, nicht vom Grundsätzlichen
trennen kann.
Für mich erzeugt Gewalt entweder wieder Gewalt (da haben wir dann
diese hübsche Spirale, wo die Gewalt auf beiden Seiten immer mehr
zunimmt) oder dass sich ein Individuum aufgibt. Ich sehe bei meinen
Hunden auch zwei unterschiedliche Charaktere. Der Max ist so einer,
der sich in sein Schicksal fügt, sich aufgibt und keinen eigenen
Schritt mehr wagt. Das will ich nicht, will ich auf keinem Gebiet und
finde ich nicht trennbar. Ponda ist ganz anders. Ponda hat sich selbst
schon heftige Schmerzen zugefügt, um eines seiner Ziele zu erreichen.
Er zeigt sich da völlig unbeeindruckt. Mit Ponda würde ich mich in
einer Gewaltspirale drehen, da bin ich sicher. Das will ich auch nicht
und wäre auch irgendwie nicht effektiv.
Also gut, ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion führen. Hunde sind
Rudeltiere die auch untereinander Sachen mit Gewalt klären können, ohne
das sich eine Gewaltspierale ergibt oder ein Hund sich aufgibt und
totunglücklich wird.
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Post by Wolfgang Mahnke
Aber fragen wir mal andersrum: Was machst du denn in so einer Situation?
Leinenbegegnungen sind bei uns in der Pampa nicht allzu häufig. Wenn,
dann soll(t)en meine Hunde liegen. Im Liegen stänkert es sich
schlecht.
Also gut, was machst du, wenn ich dir entgegenkomme und mich genauso
verhalte. Warten, bis einer verhungert ist? Ich kann es durchaus
verstehen, das man keinen Leinenruck machen will. Aber das kann doch
nicht die Alternative sein. Und was würdest du machen, wenn er nicht
liegenbleiben würde?

Und in unserem Altag kommen oft Hundebegegnungen mit Leine vor, z.b. auf
dem Hundeplatz, aber natürlich auch, wenn wir in der Nähe von Straßen sind.
[..]
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Ich habe dann zu Haltis gegriffen. Ich bin da heute nicht mehr
unbedingt stolz drauf und würde das wohl auch nicht noch mal machen,
damals hatte ich aber keine bessere Idee. Immerhin simuliert ein Halti
[..]

Was wäre heute deine bessere Idee. Nicht bei einem Hund, der schon im
Gehorsam steht und weiss was er darf und nicht, sondern bei einem noch
unerzogenen. Wie schon geschrieben brauche ich inzwischen den Leinenruck
nicht mehr, da mein Hund auch so weiss, was Sache ist.
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Heute kommt es gelegentlich noch vor, dass Ponda ne Lippe riskiert.
Dann bekommt er von mir genau zwei Worte (Grünohr! Klappe!) und nen
Schnauzengriff und dann liegt er still.
Ist ein Schnauzengriff keine Gewalt? Mal ganz abgesehen davon, dass ich
es für etwas gefährlich halte, sowas bei einem böse bellenden (oder kurz
davor) Hund anzusetzten.
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Was noch gelegentlicher auch vorkommt, ist, dass ich mich dank einiger
negativer Erfahrungen, total aufrege, weil uns ein unbekannter Rüde
ohne sichtbaren Menschen nicht besonders freundlich gegenübersteht.
An guten Tagen krieg ich mich dann noch wieder ein, und baue mich
ruhig mit meinen sitzenden Hunden auf. Da wagte sich dann tatsächlich
bisher kein Rüde mehr näher (war mal ein Tipp von Helmut :-)).
An schlechten Tagen krieg ich mich nicht mehr ein und das bemerke ich
dann sofort daran, dass meine Hunde total aufdrehen. Daran mache ich
nix mehr, weil es schlicht gelogen ist. Ich kriege die Hunde mit
keinem Mittel ruhig, wenn ich innerlich koche oder gar Angst habe.
(Allerdings würde ich liebend gern den Haltern dieser fremden Hunde
den Hals umdrehen)
??? Das habe ich jetzt nicht so ganz verstanden.
Deine Hunde sind dann an der Leine und bellen oder
du lässt deine Hunde auf den anderen los, oder wie jetzt?

Ganz freilaufende Hund haben wir bei uns sehr selten, die waren aber
bisher immer freundlich und an Stellen, wo ich meinen Hund auch nicht an
der Leine hatte, also alles unproblemeatisch war.

Tschuess
Wolfgang
Ellen Ziemer-Sonnenberg
2003-08-27 16:35:10 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Also gut, ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion führen. Hunde sind
Rudeltiere die auch untereinander Sachen mit Gewalt klären können, ohne
das sich eine Gewaltspierale ergibt oder ein Hund sich aufgibt und
totunglücklich wird.
Sicherlich gibt es das und sicherlich kann das ganz normal und
unkompliziert sein. Hunde bedienen sich dabei dann in aller Regel aber
nicht eines Leinenrucks und sie greifen dann auch nicht zu
Stachelhalsbändern.
Post by Wolfgang Mahnke
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Post by Wolfgang Mahnke
Aber fragen wir mal andersrum: Was machst du denn in so einer Situation?
Leinenbegegnungen sind bei uns in der Pampa nicht allzu häufig. Wenn,
dann soll(t)en meine Hunde liegen. Im Liegen stänkert es sich
schlecht.
Also gut, was machst du, wenn ich dir entgegenkomme und mich genauso
verhalte. Warten, bis einer verhungert ist? Ich kann es durchaus
verstehen, das man keinen Leinenruck machen will. Aber das kann doch
nicht die Alternative sein.
Ähem, dann also doch die ganze Palette. Natürlich gibt es auch andere
Situationen. Es kann sein, dass wir Hunden begegnen und alle Hunde
frei kontakten. Es kann sein, dass wir Hunde treffen und einfach bei
Fuß und ohne Leine vorbeigehen. Es kann sein, dass wir Hunde treffen
und angeleint und friedlich vorbeigehen. Es kann sein, dass sich dabei
dann die anderen Hunde aufregen. Meine Güte, es gibt zig Varianten,
wie eine Hundebegegnung ablaufen kann. Die liegende Version ist gut
für echte Erzfeinde. Ich habe dabei noch nicht erlebt, dass der
Erzfeind nicht weiter geht. Der ist dann eventuell ruckender Weise
unterwegs oder schlägt sich ins Unterholz oder prügelt seinen Hund
oder weiß der Geier was.
Post by Wolfgang Mahnke
Und was würdest du machen, wenn er nicht
liegenbleiben würde?
Das war das, was ich zuvor in üblicher Manier (keine Ablenkung, wenig
Ablenkung, viel Ablenkung...) geübt und gefestigt habe. Anschließend
gab's für Aufspringen und Radaumachen damals eben das Halti und heute
wie beschrieben 2 Worte und nen Schnauzengriff. Man könnte aber auch
drüber nachdenken, ob das Liegenbleiben nicht noch mehr gefestigt
werden muß...
Post by Wolfgang Mahnke
Und in unserem Altag kommen oft Hundebegegnungen mit Leine vor, z.b. auf
dem Hundeplatz, aber natürlich auch, wenn wir in der Nähe von Straßen sind.
Üblicher Weise arbeitet man auf dem Hundeplatz mit einem Hund, ich
auch. Mit einem Hund habe ich so ein Problem nicht. Da ist es dann
eventuell mal Max, der einen anderen anbrummt. Max hält die Klappe,
wenn ich ihm das sage.
Post by Wolfgang Mahnke
[..]
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Ich habe dann zu Haltis gegriffen. Ich bin da heute nicht mehr
unbedingt stolz drauf und würde das wohl auch nicht noch mal machen,
damals hatte ich aber keine bessere Idee. Immerhin simuliert ein Halti
[..]
Was wäre heute deine bessere Idee. Nicht bei einem Hund, der schon im
Gehorsam steht und weiss was er darf und nicht, sondern bei einem noch
unerzogenen. Wie schon geschrieben brauche ich inzwischen den Leinenruck
nicht mehr, da mein Hund auch so weiss, was Sache ist.
Ich würde heute sicherlich ganz anders dran gehen. Ich würde einen
neuen Hund mit dem Clicker ausbilden und ich müßte mir dann überlegen,
was ich bei solcher Geschichte mache. Ich weiß es nicht. Vielleicht
würde ich bei Yorkies fragen :-) Ich hätte schon die Idee, dass man
eventuell mit Richtungswechsel arbeiten könnte. Ob das aber überhaupt
und bei dem Hund, den ich vielleicht mal haben werde, praktikabel
ist, weiß ich nicht. Du wirst Dich ein paar Jahre gedulden müssen.
Post by Wolfgang Mahnke
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Heute kommt es gelegentlich noch vor, dass Ponda ne Lippe riskiert.
Dann bekommt er von mir genau zwei Worte (Grünohr! Klappe!) und nen
Schnauzengriff und dann liegt er still.
Ist ein Schnauzengriff keine Gewalt?
Natürlich ist ein Schnauzengriff Gewalt. Allerdings ist es Gewalt, die
ich mir bei meinem Hund abgeguckt habe. Sie kommt auf jeden Fall in
der hündischen Sprache vor und sie tut weder weh, noch kann sie den
Hund verletzen.
Post by Wolfgang Mahnke
Mal ganz abgesehen davon, dass ich
es für etwas gefährlich halte, sowas bei einem böse bellenden (oder kurz
davor) Hund anzusetzten.
Nö. Bei einem fremden Hund würde ich Dir zustimmen, aber nicht bei
meinem eigenen.
Post by Wolfgang Mahnke
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Was noch gelegentlicher auch vorkommt, ist, dass ich mich dank einiger
negativer Erfahrungen, total aufrege, weil uns ein unbekannter Rüde
ohne sichtbaren Menschen nicht besonders freundlich gegenübersteht.
An guten Tagen krieg ich mich dann noch wieder ein, und baue mich
ruhig mit meinen sitzenden Hunden auf. Da wagte sich dann tatsächlich
bisher kein Rüde mehr näher (war mal ein Tipp von Helmut :-)).
An schlechten Tagen krieg ich mich nicht mehr ein und das bemerke ich
dann sofort daran, dass meine Hunde total aufdrehen. Daran mache ich
nix mehr, weil es schlicht gelogen ist. Ich kriege die Hunde mit
keinem Mittel ruhig, wenn ich innerlich koche oder gar Angst habe.
(Allerdings würde ich liebend gern den Haltern dieser fremden Hunde
den Hals umdrehen)
??? Das habe ich jetzt nicht so ganz verstanden.
Deine Hunde sind dann an der Leine und bellen oder
du lässt deine Hunde auf den anderen los, oder wie jetzt?
Bei solchen freilaufenden Hunden lasse ich meine Hunde entweder
unangeleint neben mir sitzen (eben an meinen guten Tagen) oder ich
halte sie lediglich an Halsband bzw. Geschirr. Es würde viel zu lange
dauern, die Leine noch lösen zu müssen. Und, im Ernstfall, lasse ich
beide los. Jawohl. Ich habe keine Lust mehr, den Max zusammenflicken
lassen zu müssen.
Post by Wolfgang Mahnke
Ganz freilaufende Hund haben wir bei uns sehr selten, die waren aber
bisher immer freundlich und an Stellen, wo ich meinen Hund auch nicht an
der Leine hatte, also alles unproblemeatisch war.
Ich meine Hunde, wo es ohne Leine nicht unproblematisch ist. Ich meine
Hunde, wo das Herrchen dann irgendwann um die Ecke kommt und Hund sich
einen Dreck drum kümmert. Ich meine keine Junghunde und keine Hunde,
die meinen körperlich unterlegen sind.

Solche Hunde gibt es und wir haben sie schon getroffen.

Liebe Grüße,
Ellen
Wolfgang Mahnke
2003-08-28 09:02:21 UTC
Permalink
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Post by Wolfgang Mahnke
Also gut, ich möchte hier keine Grundsatzdiskussion führen. Hunde sind
Rudeltiere die auch untereinander Sachen mit Gewalt klären können, ohne
das sich eine Gewaltspierale ergibt oder ein Hund sich aufgibt und
totunglücklich wird.
Sicherlich gibt es das und sicherlich kann das ganz normal und
unkompliziert sein. Hunde bedienen sich dabei dann in aller Regel aber
nicht eines Leinenrucks und sie greifen dann auch nicht zu
Stachelhalsbändern.
Also erstmal ist da IMHO schon noch ein Unterschied zwischen Leinenruck
und Stachelhalsband. Ansonsten läuft insgesammt die Kommunikation
zwischen Hunden und zwischen Hund und Mensch sehr unterschiedlich ab.
Oder wedelst du mit einem Schwanz wenn du deinem Hund zeigen willst, das
du dich freust. Entsprechend können auch bei Zurechtweisungen
unterschiede auftreten.
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Ähem, dann also doch die ganze Palette. Natürlich gibt es auch andere
Situationen. Es kann sein, dass wir Hunden begegnen und alle Hunde
frei kontakten. Es kann sein, dass wir Hunde treffen und einfach bei
Fuß und ohne Leine vorbeigehen. Es kann sein, dass wir Hunde treffen
und angeleint und friedlich vorbeigehen. Es kann sein, dass sich dabei
dann die anderen Hunde aufregen. Meine Güte, es gibt zig Varianten,
wie eine Hundebegegnung ablaufen kann. Die liegende Version ist gut
für echte Erzfeinde. Ich habe dabei noch nicht erlebt, dass der
Erzfeind nicht weiter geht. Der ist dann eventuell ruckender Weise
unterwegs oder schlägt sich ins Unterholz oder prügelt seinen Hund
oder weiß der Geier was.
Ich wollte jetzt auch nicht das ins Platz schicken bei einer
Hundebegegnung schlecht machen, das macht meine Frau auch öfter mal.
Aber ein Hund muss immer vorbeigegen, den muss man dann irgendwie anders
unter Kontrolle haben.
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Üblicher Weise arbeitet man auf dem Hundeplatz mit einem Hund, ich
auch. Mit einem Hund habe ich so ein Problem nicht. Da ist es dann
eventuell mal Max, der einen anderen anbrummt. Max hält die Klappe,
wenn ich ihm das sage.
Einer unserer Trainer ist auch schon mal mit seinen beiden Hunden
gleichzeitig fuss gelaufen. Das sah auf der einen Seite sehr gut aus,
hat aber doch nur bedingt geklappt, so dass er es dann wieder bleiben
gelassen hat ;-)
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Ich würde heute sicherlich ganz anders dran gehen. Ich würde einen
neuen Hund mit dem Clicker ausbilden und ich müßte mir dann überlegen,
was ich bei solcher Geschichte mache. Ich weiß es nicht. Vielleicht
würde ich bei Yorkies fragen :-) Ich hätte schon die Idee, dass man
eventuell mit Richtungswechsel arbeiten könnte. Ob das aber überhaupt
und bei dem Hund, den ich vielleicht mal haben werde, praktikabel
ist, weiß ich nicht. Du wirst Dich ein paar Jahre gedulden müssen.
Nachdem mir hier bisher noch keiner einen besseren Vorschlag für mein
damaliges Problem machen konnte, halte ich den Leineruck nach wir vor
für ein legetimes Mittel. Natürlich nur sparsam eingesetzt in bestimmten
Situationen - nicht als altägliches Ausbildungsmittel.
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Nö. Bei einem fremden Hund würde ich Dir zustimmen, aber nicht bei
meinem eigenen.
Hm, wenn ein Hund erstmal sein Lieblingsfeind anbellt, kann er dann noch
so schnell erkennen, wesen Hand da jetzt kommt?
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Ich meine Hunde, wo es ohne Leine nicht unproblematisch ist. Ich meine
Hunde, wo das Herrchen dann irgendwann um die Ecke kommt und Hund sich
einen Dreck drum kümmert. Ich meine keine Junghunde und keine Hunde,
die meinen körperlich unterlegen sind.
Solche Hunde gibt es und wir haben sie schon getroffen.
Sowas ist natürlich nicht schön und ist mir bis jetzt zum Glück
erspart geblieben. Da ich im Vorfeld nicht wissen würde, das diese
auch ohne Leine problematisch sind, würde ich meinen Hund einfach
hinrennen lassen. Da sie sich eigentlich auch immer schnell ergibt
und auf den Boden wirft müsste der andere Hund auch schon sehr
problematisch sein, wenn er dann nicht ablässt.


Tschuess
Wolfgang
Paul Cech
2003-08-28 09:25:32 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Einer unserer Trainer ist auch schon mal mit seinen beiden Hunden
gleichzeitig fuss gelaufen. Das sah auf der einen Seite sehr gut aus,
hat aber doch nur bedingt geklappt, so dass er es dann wieder bleiben
gelassen hat ;-)
Üben, üben, üben ;-)
Ich mach mit beiden Hovis (sie laufen Schulter an Schulter) ab und
zu die ganze BGH-1 durch (mit "Platz" und reinrufen, etc.).
Allerdings braucht man gerade bei den Wendungen extreme
Körpersprache - sonst geht gar nix. Auf jedenfall funktioniert es
dann nicht, wenn man (wie auf vielen Hundeplätzen) die Wendung mit
Leinenzug & -ruck lernt ;-)

Herzliche Grüsse
Paul
Ellen Ziemer-Sonnenberg
2003-08-28 11:12:53 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Also erstmal ist da IMHO schon noch ein Unterschied zwischen Leinenruck
und Stachelhalsband.
Stimmt. Aber häufig (ich sage nicht, dass Du das so machst oder machen
wirst) ist es so, dass nach dem Leinenruck der Stachler plus Ruck
kommt und danach kann man die Stacheln dann noch anspitzen und wenn
das (logischerweise) auch nix bringt, bleibt der Hund zuhause oder
kommt ins Tierheim oder...
Post by Wolfgang Mahnke
Ansonsten läuft insgesammt die Kommunikation
zwischen Hunden und zwischen Hund und Mensch sehr unterschiedlich ab.
Oder wedelst du mit einem Schwanz wenn du deinem Hund zeigen willst, das
du dich freust. Entsprechend können auch bei Zurechtweisungen
unterschiede auftreten.
Können. Aber wieso muß ich es meinem Hund so schwer machen, wenn es
tatsächlich mal möglich ist, seine Sprache zu sprechen?
Post by Wolfgang Mahnke
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Üblicher Weise arbeitet man auf dem Hundeplatz mit einem Hund, ich
auch. Mit einem Hund habe ich so ein Problem nicht. Da ist es dann
eventuell mal Max, der einen anderen anbrummt. Max hält die Klappe,
wenn ich ihm das sage.
Einer unserer Trainer ist auch schon mal mit seinen beiden Hunden
gleichzeitig fuss gelaufen. Das sah auf der einen Seite sehr gut aus,
hat aber doch nur bedingt geklappt, so dass er es dann wieder bleiben
gelassen hat ;-)
Max und Ponda können auch gleichzeitig bei Fuß laufen, wäre sonst im
Alltag ziemlich unpraktisch. Auf dem Hundeplatz ist es doch aber
einmal so, dass ich jedenfalls dort hingehe, um Feinschliff ;-) zu
betreiben und das lohnt sich ja nur wirklich für den einzelnen Hund.
Prüfungen im Doppelpack gibts doch noch nicht. Und zweitens arbeitet
man häufig sehr eng in der Gruppe. Maxens Individualdistanz bei
manchen Rüden ist aber nicht unbedingt metergroß, ich muß mich sehr
gut konzentrieren, damit wir diese nicht unterschreiten (ist wie im
Straßenverkehr, da muß man auch immer mit der Unaufmerksamkeit anderer
rechnen) und wenn doch, muß ich sofort reagieren. Das Gleiche gilt für
Ponda mit umgekehrten Vorzeichen, sprich manche Rüden möchten Ponda
nicht zu nah auf der Pelle haben. Es handelt sich dabei dann
"natürlich" nicht um die gleichen Rüden. Ich glaube, ich muß mir das
nicht wirklich im Doppelpack antun ;-)
Post by Wolfgang Mahnke
Nachdem mir hier bisher noch keiner einen besseren Vorschlag für mein
damaliges Problem machen konnte, halte ich den Leineruck nach wir vor
für ein legetimes Mittel. Natürlich nur sparsam eingesetzt in bestimmten
Situationen - nicht als altägliches Ausbildungsmittel.
Weißte, es wird so sein, dass der ein oder andere einfach nicht mehr
missionieren möchte. Das macht auf Dauer nämlich keinen Spaß. Ich
wüßte mindestens einen kompetenten Usenet-Menschen, der Dir haarklein
auseinanderklambüsern könnte, wieso ein Leinenruck so dämlich ist. Der
würde Dir auch erzählen können, wie mans anders besser machen kann.
Aber er wird keine Lust mehr haben und wirklich verdenken kann ich es
ihm nicht. Google steht Dir aber zur freien Verfügung :-)
Post by Wolfgang Mahnke
Hm, wenn ein Hund erstmal sein Lieblingsfeind anbellt, kann er dann noch
so schnell erkennen, wesen Hand da jetzt kommt?
Meine Hunde konnten das bisher immer.
Post by Wolfgang Mahnke
Post by Ellen Ziemer-Sonnenberg
Ich meine Hunde, wo es ohne Leine nicht unproblematisch ist. Ich meine
Hunde, wo das Herrchen dann irgendwann um die Ecke kommt und Hund sich
einen Dreck drum kümmert. Ich meine keine Junghunde und keine Hunde,
die meinen körperlich unterlegen sind.
Solche Hunde gibt es und wir haben sie schon getroffen.
Sowas ist natürlich nicht schön und ist mir bis jetzt zum Glück
erspart geblieben. Da ich im Vorfeld nicht wissen würde, das diese
auch ohne Leine problematisch sind, würde ich meinen Hund einfach
hinrennen lassen. Da sie sich eigentlich auch immer schnell ergibt
und auf den Boden wirft müsste der andere Hund auch schon sehr
problematisch sein, wenn er dann nicht ablässt.
Ich wünsche Dir dass das so bleibt. Falls Du doch irgendwann so ein
Erlebnis hast, wirst Du mich vielleicht verstehen können. Mir ist
schon Einiges passiert, wo mein Hund nicht mal die Möglichkeit hatte,
sich zu ergeben. Außerdem ist Max auch kein Kostverächter, will sagen,
er sieht nicht unbedingt die Notwendigkeit, sich zu ergeben. Aber
immerhin geht Max nicht unerlaubt irgendwohin und zettelt nen Streit
an.

Liebe Grüße,
Ellen
Franz Eberl
2003-08-27 14:59:09 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Doch, in dieser Situation will ich genau das: er soll aufgeben, den
anderen Hund anzugehen. Und ich denke nicht, dass ich in dazu mit
ein paar guten Worten bringen kann: kuck mal, das ist doch
eigentlich auch ein ganz netter Hund ...
Aber fragen wir mal andersrum: Was machst du denn in so einer
Situation?
Hallo Wolfgang,

wenn er andere Hunde angreifen will, gehe ich davon aus, daß er
bereits ein Alter erreicht hat, in dem die Ausbildung eigentlich
abgeschlossen sein sollte. Was ist dann eigentlich noch einfacher,
als "Fuß" zu sagen?

Nach meinem Verständnis von Ausbildung heißt das, am linken
Oberschenkel zu kleben und wenn man merkt, daß sich beide
nicht grün sind, bleibt man eben zusätzlich auch noch stehen,
was zur Folge hat, daß der eigene Hund automatisch sitzt!

Wenn die Ausbildung ausschließlich mit der kurzen Führerleine
erfolgt ist und ihm davon für die Kommandos "Fuß" und "Sitz"
nur 10 cm freigegeben wurden, dann hat er es nicht anders
gelernt und er braucht auch nie eine Flexi- oder Schlepp- bzw.
20m-Feldleine. Letztere wird auch während der Ausbildung bei
uns nur dazu verwendet, um den Hunden beizubringen, daß sie
bei "Komm" oder "Apport" den geraden und kürzesten Weg
zum Führer einzuschlagen haben. Pissen oder Schnüffeln gibt's
während dieser kurzen Zeit nicht. Außerdem wird sie dazu benutzt,
den Hund bei "Down auf Entfernung" plötzlich zu stoppen, was ja
der Sinn dieses Kommandos ist.

Durch geeignete Voraussetzungen kann man aber sicherstellen,
daß sich der Hund hierbei höchstens im Trab, nie aber im Galopp
befindet und deshalb besteht auch nicht die Gefahr einer Verlet-
zung durch plötzlichen Ruck am Halsband. Du siehst also, ein
so ausgebildeter Hund (was keinesfalls heißt, daß ich (bzw. meine
Methoden) die Mehrheit in dieser NG repräsentiere) braucht auch
kein Geschirr, denn ein Ziehen ist ihm fremd! :-)

Beste Grüße
Franz
Wolfgang Mahnke
2003-08-27 15:55:11 UTC
Permalink
Post by Franz Eberl
Hallo Wolfgang,
wenn er andere Hunde angreifen will, gehe ich davon aus, daß er
bereits ein Alter erreicht hat, in dem die Ausbildung eigentlich
abgeschlossen sein sollte. Was ist dann eigentlich noch einfacher,
als "Fuß" zu sagen?
Nun, ich denke das ein Hund seine Ausbildung nie beendet hat. Wann,
denkst du, das ein Hund seine Ausbildung beendet haben sollte?

Tatsächlich ist das Angehen gegen andere Hunde beim Fuss-Laufen
(lernen oder üben oder wie auch immer) auf dem Hundeplatz passiert, als
wir in der Gruppe und eng aneinander vorbeigelaufen sind.

Ein weiteres Fuss war also durchaus angebracht gewesen, hat aber ebenso
wie ein nein den Hund in dieser Situation nicht mehr interessiert.

Jetzt kannst du argumentieren, das ich ihr nicht ordentlich Fuss
beigebracht hatte, das hilft in solch einer Situation aber kein bischen
weiter. Mal ganz abgesehen davon, was machst du, wenn du erst einen
erwachsenen, nicht gut erzogenen Hund, bspw. aus dem Tierheim, bekommst
(das war bei mir nicht der Fall).


Tschuess
Wolfgang
Wolfgang Mahnke
2003-08-28 08:46:01 UTC
Permalink
Post by Franz Eberl
Post by Wolfgang Mahnke
Nun, ich denke das ein Hund seine Ausbildung nie beendet hat. Wann,
denkst du, das ein Hund seine Ausbildung beendet haben sollte?
Hallo Wolfgang,
bei entsprechend intensiver Ausbildung kann jeder Begleithund nach
20 Wochen seine Prüfung bestehen! Angefangen wird dabei meist vor
Vollendung des ersten Lebensjahres. Nach oben gibt es allerdings
kaum eine Grenze. Er beherrscht dann: Komm, Fuß, Sitz, Platz, Bleib,
Down und das sichere Apportieren jeglicher Gegenstände. Wenn man
von einem Hund nicht mehr verlangt, ist damit die Ausbildung beendet
und man muß diese Kommandos nur selten wiederholen, damit er sie
nicht vergißt. Allerdings ist auch hierbei darauf zu achten, daß sie
nicht mit der Zeit immer schlampiger ausgeführt werden.
Wenn du von Begleithund und Prüfung schreibst, bei der BH
(Begleithundeprüfung) bei uns muss man weder Apportieren noch
Down können. Down ist doch so ein extremes Platz, oder?

Die Kommandos weiter zu üben hätte ich jetzt als Ausbildung bezeichnet,
das kann man natürlich auch anders sehen.
Post by Franz Eberl
Hat man einen Jagdhund, dann kommen nochmals 10 Wochen dazu,
denn der muß mehr als doppelt so viele Kommandos sicher beherr-
schen und außerdem in dieser Zeit noch 2-3 weitere Prüfungen absol-
vieren.
Man kann einem Hund durchaus auch noch andere Sachen beibringen, z.b.
Tunierhundesport, Agility, alles was mit der Schutzhundeausbildung zu
tun hat usw.
Post by Franz Eberl
Deshalb beim Üben (und im Hundekurs sowieso!) immer nur mit
kurzer Leine. Seltsame Ausbilder gibt's anscheinend! :-(
Ich habe nie von langer Leine geschrieben. Natürlich haben wir auf dem
Platz (ausser zum Ablegen üben) eine kurze Leine. Aber auch (oder
gerade) mit kurzer Leine kann ein Hund einen anderen angehen wollen.

Ohne Leine war mein Hund bisher immer friedlich, also ohne Beissen oder
bösem Bellen. Ein Knurren ist natürlich mal drinnen wenn irgendwas nicht
OK ist. In meine kurzen Zeit, in der ich mit Schleppleine unterwegs war,
habe ich sie immer von der Leine gemacht, wenn ein anderer Hund
(ebenfalls ohne Leine) gekommen ist. Da hätte ich sonst Angst gehabt,
das sich da irgendwas beim speilen verwurschtelt (mein Hund ist ziemlcih
wild).


Bei uns war das Angehen anderer Hunde in einer Phase, inder sie schon
wusste, was Fuss ist, es aber noch nicht so gefestigt war, das sie nicht
doch die neuen Hunde auf dem Platz angegen wollte. Mit den alten Hunden,
oder neue Hunde, an die sie sich gewöhnt hatte, war es kein Problem.
Eine BH mit nur bekannten Hunden als Teilnehmer für den Verkehrsteil
hätte ich damals vermutlich schon bestanden.

Inzwischen geht das alles ohne Probleme, falls ein neuer Hund auf dem
Platz ist, muss man ggf. ein bischen besser Aufpassen und den Hund beim
ersten Ansatz (Haare hochstellen) verbal zurechtweisen.


Und bevor wir jetzt ganz aneinander vorbeischreiben.
Wie bringst du dem Hund das unbedingte Fusslaufen bei?
Ausschließlich mit positiven Bestärkungen?


Tschuess
Wolfgang
Franz Eberl
2003-08-28 12:33:24 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Wenn du von Begleithund und Prüfung schreibst, bei der BH
(Begleithundeprüfung) bei uns muss man weder Apportieren noch
Down können.
Das ist richtig! Da diese BH-Prüfungen aber für die beteiligten
Jagdhunde auch gleichzeitig als Grundlage zu deren weiterfüh-
renden Kursen dienen, hat man sich entschlossen, das Down
und das Apportieren bereits hier miteinzuflechten. Geschadet
hat dies auch einem BH noch nie, wenn er a) die Notbremse in
jeder Situation sicher beherrscht und b) bist auch Du froh, wenn
Dir Dein Hund den Schlüsselbund oder die Leine sicher bringt,
falls Du sie mal verlieren solltest (selbst schon xmal erlebt!).
Post by Wolfgang Mahnke
Down ist doch so ein extremes Platz, oder?
Es bedeutet bei Ruf oder Trillerpfiff sich hinschmeißen und Kopf
zwischen die Vorderpfoten legen. Egal, was rundherum passiert!
Post by Wolfgang Mahnke
Die Kommandos weiter zu üben hätte ich jetzt als Ausbildung
bezeichnet, das kann man natürlich auch anders sehen.
Kann man nicht sagen, denn das eine artet in Arbeit aus, während
das andere nur einen gelegentlichen Test darstellt.
Post by Wolfgang Mahnke
Man kann einem Hund durchaus auch noch andere Sachen beibringen,
z.b. Tunierhundesport, Agility, alles was mit der
Schutzhundeausbildung zu tun hat usw.
Selbstverständlich! Jeder soll und kann aus seinem Hund das
machen, was er gerne hätte!
Post by Wolfgang Mahnke
Ich habe nie von langer Leine geschrieben. Natürlich haben wir auf
dem Platz (ausser zum Ablegen üben) eine kurze Leine. Aber auch
(oder gerade) mit kurzer Leine kann ein Hund einen anderen angehen
wollen.
"Kurz" ist ein dehnbarer Begriff! Auch die normale Führerleine hat im
eingeklappten Zustand bereits 2 und im gestreckten Zustand sogar
fast 4 Meter Länge! Aber beim Üben von Fuß oder Sitz oder beim
Nähern eines Fremden gibt man dann bei einem großen Hund eben
nur 10 cm frei, solange die Ausbildung noch nicht abgeschlossen ist.
Post by Wolfgang Mahnke
Ohne Leine war mein Hund bisher immer friedlich, also ohne Beissen
oder bösem Bellen. Ein Knurren ist natürlich mal drinnen wenn
irgendwas nicht OK ist. In meine kurzen Zeit, in der ich mit
Schleppleine unterwegs war, habe ich sie immer von der Leine
gemacht, wenn ein anderer Hund (ebenfalls ohne Leine) gekommen ist.
Da hätte ich sonst Angst gehabt, das sich da irgendwas beim speilen
verwurschtelt (mein Hund ist ziemlcih wild).
Dies ist auch einer der Punkte, die von diversen Leuten verschieden
behandelt werden. Bei uns hörte das Spielen mit anderen Hunden
schlagartig auf, wenn die Hunde in ihre Halbstarken-Phase kamen!
Dadurch wird vermieden, daß einer unbedingt zeigen muß, welch ein
Macho er ist oder werden will.
Post by Wolfgang Mahnke
Bei uns war das Angehen anderer Hunde in einer Phase, inder sie
schon wusste, was Fuss ist, es aber noch nicht so gefestigt war,
das sie nicht doch die neuen Hunde auf dem Platz angegen wollte.
Bei uns gab es keine späteren Neueinsteiger, denn die Kurse
begannen für alle im April und endeten im August. Aber auch für die
bereits bekannten Hunde wurde immer ein Abstand eingehalten,
der ein Kennenlernen oder eine Antisympathiebezeugung verhinderte.
Erst kurz vor den Prüfungen, wenn das Hören auf das Herrchen kein
Thema mehr war, wurde auch der Umgang mit den "Kollegen" unter
Aufsicht toleriert und gefördert. Trotzdem hing auch hier am letzten
Tag ein Jagdterrier plötzlich am Ohr meines überraschten Wachtels.
Aber da vom Apportieren her der Befahl "Aus" bereits gut gefestigt
war, konnte ihn sein Frauchen mit diesem einen Wort (allerdings
ziemlich laut) veranlassen, den Fang wieder zu öffnen. :-)
Post by Wolfgang Mahnke
Und bevor wir jetzt ganz aneinander vorbeischreiben.
Wie bringst du dem Hund das unbedingte Fusslaufen bei?
Ausschließlich mit positiven Bestärkungen?
Das sagte ich schon! Bei einem großen Hund mit 10 cm Leine!
Vergiß aber nie, daß dies für ihn höchste Konzentration erfordert
und man ein exaktes "Fuß" sowohl während der Ausbildung, als
auch später für maximal 10 Minuten fordern kann! Anschließend
muß er wieder die Möglichkeit erhalten, sich zu entspannen.

Beste Grüße
Franz
Jean de Vries
2003-08-28 02:01:39 UTC
Permalink
On Wed, 27 Aug 2003 16:59:09 +0200, "Franz Eberl"
Post by Franz Eberl
wenn er andere Hunde angreifen will, gehe ich davon aus, daß er
bereits ein Alter erreicht hat, in dem die Ausbildung eigentlich
abgeschlossen sein sollte. Was ist dann eigentlich noch einfacher,
als "Fuß" zu sagen?
Hallo Franz,

Nicht jeder Hund befindet sich ab Welpenalter bei ein und demselben
Menschenrudel.
Es gibt viele Second-Hand-Hunde. Wenn man einen solchen zu sich nimmt,
kann es durchaus sein, dass der Hund keinerlei Ausbildung hatte,
keinen Namen hat und auch nicht gut sozialisiert ist.

Du kannst also nicht davon ausgehen, dass jeder Hund aelter als ...
Jahre automatisch weiss, was man zu tun hat, wenn ein Mensch 'Fuss'
sagt.

[By the way, du hast doch auch einen Second-Hand-Hund ohne Ausbildung
uebernommen. ;-) ]

groetjes,
Jean (***@xs4all.nl)
Jean de Vries
2003-08-27 00:56:14 UTC
Permalink
Post by Paul Cech
Im Grunde ist es ja für den Hund nix anderes, als ein "Ende des
Weges" - eben das Ende der Leine. Wäre dort eine Wand, könnte der
Hund auch nicht weiter.
Aber geh auf und ab, geh vor und zurück - immer auch mit
Körpersprache, Tönen ("feiiiner Hund", wenn er Dir nachgeht) - und
schon wieder Futter ins Goscherl... und schon wieder zick-zack oder
auf und ab...
Du wirst sehen: Im Normalfall haut kein Hund ab, wenn Du gerade zu
Beginn in reizarmer Umgebung arbeitest. Und wenn der Hund einmal bei
Hoppla! Ich soll ja was anderes tun.
Wenn ich das jetzt richtig verstehe, kann ich mit Schleppleine dem
Hund beibringen, in meiner Naehe zu bleiben?

Wenn ich auf der Stelle stehe, hat der Hund einen bestimmten Radius
zum Bewegen oder auch nicht-bewegen, rumsitzen, liegen....

Wenn ich laufe, sollte der Hund also auch in diesem Radius bleiben?
Was macht man, wenn der Hund stehenbleibt und ausgebreitet
schnueffelt? Muss ich dann doch wieder an der Leine rucken?

groetjes,
Jean (***@xs4all.nl)
Jean de Vries
2003-08-27 04:12:10 UTC
Permalink
On Tue, 26 Aug 2003 20:14:01 +0200, "andrea pintsch"
<***@yahoo.de> wrote:

Gute Idee, ein extra Thread :-)
<Beschreibung, wie Schleppleine angewendet werden kann>
Prima Beschreibung :-)

Leider lief das bei uns ganz anders.

Ich habe angefangen, wie's so beschrieben steht: Hund ins Geschirr, 5m
Leine dran.

Problem 1: Leine an Geschirr verheddert sich ganz fuerchterlich um
Bauch und Beine, fast dauernd. Mein Hund ist nicht so schnell, die
laeuft mal hierhin, mal dahin, und immer ueber die am Boden liegende
Leine drueber. Und wenn sie sich dann auch noch um sich selbst dreht,
dann hat sie ihre Beine gefesselt.

Problem 2: Hund tritt mit einem Pfoetchen auf Leine, laeuft mit den
anderen Pfoetchen weiter, und bremst sich selbst aus. Dann guckt sie
mich an, was sie jetzt falsch gemacht haben koennte.
Kam manchmal alle paar Minuten vor mit dem Resultat, dass Hund
stehenbleibt und absolut nirgends mehr hinlaufen will.
Andere Hund treten uebrigens auch mal auf die Leine. Wirkt auch
kontraproduktiv.
(Das Goldigste in dem Zusammenhang war ein Hund, der das Ende der
Leine in die Schnauze nahm, und dann mit meinem Hund spazierenging.)

Problem 3: Ich wohne in einer dichtbevoelkerten Gegend (Stadt). Eine
Leine, die 5m oder laenger auf dem Boden schleift, ist ziemlich
gefaehrlich.

Problem 4: Wenn ich dann mal nicht in der Stadt war, sondern in Feld
und Wald, ist die Leine immer an irgendwelchen Wurzeln oder Steinen
haengengeblieben. Endet wie bei 2, Hund ist verwirrt.

Problem 5: Mein Hund weiss genau, ob eine Leine dran ist, ob's die
kurze oder die lange Leine ist, und ob ich das Ende schleifen lasse
oder in der Hand habe.

Letztendlich habe ich wieder aufgehoert. Aber interessieren tut's mich
trotzdem (fuer zukuenftige Hunde) :-)
Post by Jean de Vries
Wenn ich laufe, sollte der Hund also auch in diesem Radius bleiben?
Was macht man, wenn der Hund stehenbleibt und ausgebreitet
schnueffelt?
ist doch schön, wenn der hund schnüffelt. dann bleibst du eben stehen.
es ist bewegung im gleichen tempo. und dann gibt es, wie oben beschrieben, die
ansagen.
Wer bestimmt das Tempo? Bleibst du immer stehen, wenn dein Hund
stehenbleibt?
Ich dachte immer, ich gebe Richtung und Tempo vor.
du kannst auch schneller gehen
und den hund mitnehmen, nur darfst du nie die leine aus der nähe deiner füsse
lassen.
Wie macht man das, schneller bewegen und den Hund mitnehmen? An der
Leine ziehen?

Mein Fazit: Schleppleinen-Training ist halt nicht fuer alle Hunde
geeignet. :-)

groetjes,
Jean (***@xs4all.nl)
Jean de Vries
2003-08-27 22:57:28 UTC
Permalink
On 27 Aug 2003 03:08:09 -0700, ***@physik.uni-ulm.de
(martin & mirko) wrote:

Hallo Martin,
die erste frage sollte eigentlich sein, was ich mit der schleppleine
eigentlich erreichen will?
Erziehungsziel: der Hund soll sich in einem bestimmten Radius um mich
rum aufhalten. Egal, ob ich stehe, sitze oder laufe.
<Probleme mit der Schleppleine>
Das kenne ich alles sehr gut. Macht richtig freude. In einem solchen
fall ist man mit einer flexileine deutlich besser dran. Sie muss ja
nicht durch den dreck schleifen.
Tja... Es war halt so, dass von der Flexileine immer abgeraten wird,
zum Schleppleinen-Training aber jeder was Positives zu sagen hat. Also
nahm ich eine lange Leine, die auf dem Boden schleift.
Ich war naiv und dachte, was bei allen Hunden hilft, hilft auch bei
diesem Hund. :-)
Mein ziel beim schleppleinentraining ist es, den hund durch ein signal
sicher zu erreichen, entweder dass er stehen bleibt oder dass er zu
mir zurück kommt. Beides soll möglich sein. Denn dann habe ich auch
ohne leine alle möglichkeiten der freiheit für den hund.
Wie ich schon schrieb, mein Hund weiss, ob ne Leine dran ist (Halsband
oder Geschirr macht keinen Unterschied), sie weiss, wie lange die
Leine (also der jeweilige Aktionsradius) ist, und sie weiss auch, ob
ich das andere Ende in der Hand halte oder nicht.
Sie probiert das ganz subtil aus (der Punkt, an dem die Leine grad
anfaengt und sich spannt).

Mit Leine machte sie alles richtig, ohne Leine war die grosse Freiheit
angesagt. Daraufhin dachte ich, kann ich gleich ohne Leine ueben. :-)
In einem freilaufgebiet, wo wir zunächst allein sind, kann er sich
dann mit der schleppleine auch einmal weiter entfernen. Im
zweifelsfalle muss ich nicht direkt zu ihm, sondern nur in seine nähe.
Das habe ich laengere Zeit gemacht, hauptsaechlich fuer den Fall, dass
ich sie mal festhalten musste. Am Anfang hat sie ungut reagiert, wenn
jemand unerwartet ans Halsband oder ins Geschirr griff.
Und dann sollte man auch mal tempo machen. Rad oder joggen und einige
km durch die botanik. Der hund muss sich dann an uns orientieren, wenn
er uns nicht verlieren will. Und das will kaum ein hund.
Dazu fallen mir zwei Dinge ein:

- Standard-Trick, weggehen und den Hund alleine lassen. :-)
Mein Hund hatte lange Zeit keinerlei Probleme, mich zu verlieren. Ich
konnte einen Kilometer weitergehen, ich kam wieder zurueck, mein Hund
stand noch immer da. Was macht man dann?

- Wenn der Hund nicht mitmacht beim Tempowechsel und zurueckbleibt,
ziehst du dann an der langen Leine? Oder wie kann man dem Hund anders
klarmachen, dass der Abstand zum Mensch keine 100 Meter betragen
sollte?

groetjes,
Jean (***@xs4all.nl)
martin & mirko
2003-08-28 09:25:50 UTC
Permalink
Grüß Dich Jean,

Dein ...
Post by Jean de Vries
Erziehungsziel: der Hund soll sich in einem bestimmten Radius um mich
rum aufhalten. Egal, ob ich stehe, sitze oder laufe.
OK. Ohne ins detail gehen zu können, sieht das folgender maßen aus.
Der hund lernt ein kommando (info) REICHT, oder LANGT oder was auch
immer dir einfällt. Das kennzeichtnet die entfernung, die er nicht
überschreiten sollte.
Es wird zunächst in der nähe geübt und dann bei zunehmender
leinenlänge, später schleppleine verallgemeinert. Ist der hund zu
weit, wird er zurück gerufen, nach kontakt wieder vorgelassen und bei
der richtigen entfernung "informiert".
So sieht es aus, wenn es fertig ist.

Den anfang übt man wie bei der normalen leinenführigkeit. Ich könnte
jetzt ein video nennen (teil 2), auf dem man das bewundern kann, aber
die strenge disziplin dieser ng verbietet mir das.

Die handlungskette ist schlicht zurück kommen, und als belohnung
wieder vorlaufen in gegenseitigem einvernehmen, nicht "heimlich frei
geschlichen".
Post by Jean de Vries
Tja... Es war halt so, dass von der Flexileine immer abgeraten wird, ...
Das ist etwas, was ich gar nicht verstehe. Flexi und geschirr sind
meine unverzichtbare grundausrüstung, wenn ich mit einem hund neu
anfange.
Geschirr: Keine falschen reize am hals, keine falsche beeinflussung
der körperprache der kopfhaltung, geringere gefahr, falls man den hund
in einer heftigen situation festhalten muss. (Der kontrahent beisst
mit vorliebe in die halsregion, die hand dazwischen stört ihn nicht
weiter. Deswegen sollten rechtshänder immer nur mit der linken hand
nach hunden greifen)

Flexi läßt sich locker halten, mit leichtem zug und feststellen. Man
kann sie am gürtel befestigen. Wir haben uns eine handschlaufe dran
befestigt, so dass die leine auch am handgelenk bleibt, falls einem
einmal der griff entrissen wird.
Eine regel, wenn der hund in die leine startet, immer ein paar
schritte mitrennen, um den ruck zu dämpfen. Das geschirr ist hier
nochmals segensreich, es verhindert verletzungen am hals des hundes.
Post by Jean de Vries
Wie ich schon schrieb, mein Hund weiss, ob ne Leine dran ist (Halsband
oder Geschirr macht keinen Unterschied), sie weiss, wie lange die
Leine (also der jeweilige Aktionsradius) ist, und sie weiss auch, ob
ich das andere Ende in der Hand halte oder nicht.
Natürlich wissen hunde das. Nur was verbinden sie für erlebnisse
damit? Leine heisst meist einschränkung. Deswegen ja die schleppleine,
die freiheit suggerieren soll. Ich arbeite nach dem prinzip, kommen
und angeleint werden heißt, gleich geht es vielleicht richtig los!
Post by Jean de Vries
Sie probiert das ganz subtil aus (der Punkt, an dem die Leine grad
anfaengt und sich spannt).
Ja prima, dann kannst du ja wundervoll das o.a. signal verknüpfen. Die
emotionale färbung könnte schon reichen, ihr das weitere vortasten zu
verleiden. (Du bleibst dann stehen. Wenn hund irgend wohin will und
nun warten muss, ist ihm das kein vergnügen.)
Post by Jean de Vries
Das habe ich laengere Zeit gemacht, hauptsaechlich fuer den Fall, dass
ich sie mal festhalten musste. Am Anfang hat sie ungut reagiert, wenn
jemand unerwartet ans Halsband oder ins Geschirr griff.
In diesem fall kann man das signal LEINE etablieren. Hund wird einfach
bei jedem anleinen mit LEINE darauf aufmerksam gemacht, dass man ihn
jetzt am halsband berühren wird. Er bekommt sogar ein leckerle dafür
(alle gehorsamsfreaks bitte wegschauen). Der erfolg? Nach kurzer zeit
bleibt der hund ruhig stehen, egal, was sonst noch ist, sofern diese
prozedur lange zeit IMMER so (und gern auch etwas umständlich)
durchgeführt wird, damit der hund sie nicht mit dem erscheinen eines
anderen erregenden umstandes verknüpfen kann.
Ich kenne eine Briard (rüde, 12 monate, ~ 40 kg)besitzerin (49 kg),
die mir kürzlich sagte, dieses kommando wäre ein segen für sie und
ihren hund, der ansonsten zieht wie ein ochse.
Post by Jean de Vries
- Standard-Trick, weggehen und den Hund alleine lassen. :-)
Mein Hund hatte lange Zeit keinerlei Probleme, mich zu verlieren. Ich
konnte einen Kilometer weitergehen, ich kam wieder zurueck, mein Hund
stand noch immer da. Was macht man dann?
Dein hund hat dich gut erzogen. Du kommst brav zurück!
Ich habe mich z.b. auf einen feldherrnhügel gesetzt (verdeckt) von dem
aus ich den hund beobachten konnte. Und ich habe mir zeit gelassen.
Auch von einem hochsitz beobachtend habe ich schon mal den hund
schmoren lassen. Das geht natürlich nicht überall. Das problem sind
zunächste DEINE nerven, nicht die des hundes.

Aber ein ganz wichtiges hilfmittel (ich erwähne es hier nur und werde
nicht weiter drüber diskutieren) ist es, den hund zu verscheuchen,
wenn er nach unguter zeit zurückkehrt. Ausschluss aus dem rudel:
verzieh dich. Knurren und anstarren, wag ja nicht näher zu kommen! Wir
sind fertig miteinander!

Das kann nicht jeder tun, das sollte nicht jeder tun und es muss auch
im zusammenhang mit einem rückruf training erfolgen. Aber es kann
wahre wunder wirken.

Mach was draus.

tschüß Martin & Mirko
Paul Cech
2003-08-28 09:50:33 UTC
Permalink
martin & mirko schrieb:
Servus Martin,
Post by martin & mirko
Den anfang übt man wie bei der normalen leinenführigkeit. Ich könnte
jetzt ein video nennen (teil 2), auf dem man das bewundern kann, aber
die strenge disziplin dieser ng verbietet mir das.
Na sag schon! Isses ein Video von Dir?
Post by martin & mirko
Post by Jean de Vries
Tja... Es war halt so, dass von der Flexileine immer abgeraten wird, ...
Flexi läßt sich locker halten, mit leichtem zug und feststellen.
Ist es nicht so, dass der stets leichte Zug der Flexi den Hund
abstumpfen lässt - und er dann weiter zieht?
Post by martin & mirko
In diesem fall kann man das signal LEINE etablieren. Hund wird einfach
bei jedem anleinen mit LEINE darauf aufmerksam gemacht, dass man ihn
jetzt am halsband berühren wird. Er bekommt sogar ein leckerle dafür
(alle gehorsamsfreaks bitte wegschauen). Der erfolg? Nach kurzer zeit
bleibt der hund ruhig stehen,
ACK!

2m-Leder-Leinen + Rad = freudiges Sitz vor dem Gartentor (Ruten
klopfen am Boden), denn sie wissen: gleich geht es volles Rohr los!

BTW: Fährtengeschirr + 10m-Leine haben wir stets "sehr zeremoniell"
angelegt. Da wussten die Hunde rasch, was bald auf sie zukommt (eben
kein Spaziergang, kein Rad - sondern eben Fährte)
Herzliche Grüsse
Paul
Paul Cech
2003-08-28 14:53:40 UTC
Permalink
Hab das Video gefunden - recherchiert!
http://www.clicker.de/onlineshop/his-webshop.cgi?f=NR&c=02-0008&t=temartic

Typisch undiszplinierte 68er! Gegen Eigen-Werbung sein!

OK. Ich kenne es nicht - mache trotzdem Werbung dafür! Kann nur gut
sein!

Herzliche Grüsse
Paul
Inge Schneider
2003-08-28 10:33:59 UTC
Permalink
Post by martin & mirko
Den anfang übt man wie bei der normalen leinenführigkeit. Ich könnte
jetzt ein video nennen (teil 2), auf dem man das bewundern kann, aber
die strenge disziplin dieser ng verbietet mir das.
Und wenn ein paar Leute "bitte, bitte" sagen? Nennst Du es dann?

Ich finde Video ist eine gute Ergänzung zu Büchern und wenn's von Dir
ist, kann's nicht schlecht sein. ;-)

Tschüss

Inge
Jean de Vries
2003-08-29 04:26:49 UTC
Permalink
On 28 Aug 2003 02:25:50 -0700, ***@physik.uni-ulm.de
(martin & mirko) wrote:

Hallo Martin,
[Erklaerung zum Training mit langer Leine]
Vielen Dank fuer deine Erklaerungen.
Die handlungskette ist schlicht zurück kommen, und als belohnung
wieder vorlaufen in gegenseitigem einvernehmen, nicht "heimlich frei
geschlichen".
Das Problem war, dass der Hund zurueckbleibt. Wenn sie mal vorgelaufen
waere, waere das sehr einfach gewesen. Das machen viele Hunde, da
kriegt man viele Tips.

Wenn der Hund voranlaeuft, kann ich stehenbleiben, wenn der Hund
wartet oder zu mir kommt, je nachdem, kann ich weiterlaufen (als
Belohnung).
Wenn der Hund hinter mir stehenbleibt, kann ich auch stehenbleiben.
Wir warten beide, bis wir schwarz werden. Oder ich laufe weiter, die
Leine spannt sich und ich ziehe den Hund hinter mir her (4 Pfoetchen
gegen Zugrichtung gestemmt).

Es ist mir bis heute nicht klar, wie man das loesen kann.
Post by Jean de Vries
Wie ich schon schrieb, mein Hund weiss, ob ne Leine dran ist (Halsband
oder Geschirr macht keinen Unterschied), sie weiss, wie lange die
Leine (also der jeweilige Aktionsradius) ist, und sie weiss auch, ob
ich das andere Ende in der Hand halte oder nicht.
Natürlich wissen hunde das. Nur was verbinden sie für erlebnisse
damit? Leine heisst meist einschränkung. Deswegen ja die schleppleine,
die freiheit suggerieren soll. Ich arbeite nach dem prinzip, kommen
und angeleint werden heißt, gleich geht es vielleicht richtig los!
Dann habe ich wohl einen Leinen-negativ-vorbelasteten Hund :-) Sie hat
wohl auch schon viel mitgemacht im Leben.

Ich habe mit Leine geuebt, neben mir laufen, hierkommen. Alles prima.
Kaum war die Leine ab, hatte ich einen anderen Hund. Sie hat halt zwei
Zustaende, mit und ohne Leine. Und sie weiss ganz genau, dass Leine
bedeutet, dass Mensch einwirken kann, egal wie lange die Leine ist.

groetjes,
Jean (***@xs4all.nl)
martin & mirko
2003-08-29 09:57:41 UTC
Permalink
Grüß Dich Jean,
Post by Jean de Vries
Das Problem war, dass der Hund zurueckbleibt. Wenn sie mal vorgelaufen
waere, waere das sehr einfach gewesen. Das machen viele Hunde, da
kriegt man viele Tips.
Ja, aber die jagdcleverles bleiben zurück und verschwinden einmal kurz
...
Post by Jean de Vries
Wenn der Hund hinter mir stehenbleibt, kann ich auch stehenbleiben.
Wir warten beide, bis wir schwarz werden. Oder ich laufe weiter, die
Leine spannt sich und ich ziehe den Hund hinter mir her (4 Pfoetchen
gegen Zugrichtung gestemmt).
Es ist sehr schwer, etwas konkretes zu sagen, wenn man das gespann
nicht vor augen hat. Aber dennoch könntest du einmal folgendes
versuchen (an einer dafür geeigneten stelle). Du rennt los mit KOMM
und sprintest wirklich weg, läßt dabei auch die leine fallen. Am
besten geht es nach 10 - 20 metern um eine ecke hinter der du
verschwindest. Alles mit dem wind! Kommt hund wirklich nach, kannst du
ganz aktiv mit ihm an den wegrand gehen, etwas beschnuppern,
jedenfalls dahin, wo sie meint, dass es interessant wäre.

Eine weiter möglichkeit wäre, mit einem dem hund nicht vertrauten
menschen zu gehen, der hinter ihr geht, sie an einer dünnen
schleppleine hält. Du gehst einfach weiter, während der mensch beim
hund bleibt, ihn aber nachher zurück hält, wenn er doch nachgetroddelt
kommt. Erst, wenn der hund anzeichen von irritation zeigt, kannst du
rufen ...

Eines sollte man noch bedenken. Wenn man einen hund aus südeuropa
"gerettet" hat, dann muß man damit rechnen, dass er die eigenständige
selbstversorgung gelernt hat. Hier hat man eine ganz andere intensität
des problems als bei einem hier als welpen in familie aufgewachsenen
hund.

tschüß Martin & Mirko

andrea pintsch
2003-08-27 13:18:30 UTC
Permalink
Bei steh ist das ganze natürlich viel schwieriger als bei stop, dann
musst du dem Hund ja klar machen, das er sich jetzt nicht setzen, legen,
schnüffel usw. darf.
ich meine schon steh, das bedeutet: in dem moment gesagt, in dem moment
gestanden, zum beispiel am strassenrand.

das habe ich mit leine geübt. die leine war fast gespannt, dann "steh", leine
ganzt gespannt, nichts ging mehr. steh bedeutet, wie angewurzelt stehen bleiben
und auf neue ansage warten.
"sitz" zum beispiel, oder "geh". die aufmerksamkeit des hundes kannst du am
anfang auf dich lenken, indem du laaangsam ein guti rauskramst und ihm gibst.
die ganze zeit ist der hund in spannung, dann kommt die auflösung.

ronja hat sehr schnell begriffen, was das heisst. viel üben müssen wir, das in
jeder situation zu tun.

für ein verweilen am selben platz habe ich das: "warten". beispiel: ich komme
ins haus mit hund, möchte noch an den briefkasten. in der zeit möchte ich nicht,
dass sie schon alleine die treppe raufgeht. warten heisst, hund darf schnuffeln,
auch 2 schritte links und rechts gehen, aber eben nicht weggehen.
Nein, mein Hund kann kein steh (als Komando), und ich habe auch keinen
Plan wie man ihm das beibringt.
so wie oben gesagt. du kannst auch eine lange normalleine nehmen. wichtig ist,
dass der hund sich an dieser leine relativ frei bewegen darf (deswegen immer
geschirr, dann hängt im zweifelsfall die leine an der seite).

wenn der hund erstmal weiss, was du von ihm willst, kannst du auch ohne leine
üben. zum beispiel direkt neben ihm: steh, wenn er steht, guti und loben.
am besten erstmal an einem ruhigen ort üben.

gruss
andrea
Wolfgang Mahnke
2003-08-27 14:24:18 UTC
Permalink
Post by andrea pintsch
ich meine schon steh, das bedeutet: in dem moment gesagt, in dem moment
gestanden, zum beispiel am strassenrand.
das habe ich mit leine geübt. die leine war fast gespannt, dann "steh", leine
ganzt gespannt, nichts ging mehr. steh bedeutet, wie angewurzelt stehen bleiben
und auf neue ansage warten.
"sitz" zum beispiel, oder "geh". die aufmerksamkeit des hundes kannst du am
anfang auf dich lenken, indem du laaangsam ein guti rauskramst und ihm gibst.
die ganze zeit ist der hund in spannung, dann kommt die auflösung.
Hm, wie hast du reagiert, wenn sie, statt stehen zu bleiben, sich
gesetzt hat (oder andere Sachen?). Darauf hast du ja bei der
Schleppleine erstmal keinen Einfluss drauf. Sitz und Platz geht ja mit
Handzeichen und Leckerlies an der richtigen Stelle und evtl. mal dem
Hund sanft den Hintern runterdrücken ganz gut beizubringen, steh kommt
mir da schwieriger vor, da sie dann ja eigentlich nichts machen soll.

Hast du das wirklich gleich mit Schleppleine angefangen der erst mal "an
der Frau"? Hast du da unterschiede zum sitz- und platz-beibringen
gemacht, oder hast du das etwa auch gleich an der Schleppleine gemacht?


Tschuess
Wolfgang
Jean de Vries
2003-08-27 23:25:50 UTC
Permalink
On Wed, 27 Aug 2003 12:10:34 +0200, Wolfgang Mahnke
Bei steh ist das ganze natürlich viel schwieriger als bei stop, dann
musst du dem Hund ja klar machen, das er sich jetzt nicht setzen, legen,
schnüffel usw. darf.
Nein, mein Hund kann kein steh (als Komando), und ich habe auch keinen
Plan wie man ihm das beibringt.
Ich habe das ohne Leine geuebt. Oder ehrlicher, mein Hund hat sich das
selbt beigebracht, ich habe nur zugeguckt und bestaerkt.

Wenn sie vor mir laeuft, dreht sie sich ab und zu um (sie muss ja
checken, was Mensch so tut). Dann habe ich mit Broeckchen gewunken
(das versteht sie), und kam mir entgegen (ich lief weiter).
Standard-Story, sie blieb halt immer oefter stehen (eigene
Initiative), ich lief ihr entgegen, sie bekam ihr Broeckchen.
Irgendwann lief sie dann nicht mehr bis ganz zu mir, sondern blieb
stehen (ich kam ihr ja entgegen).
Dann habe ich immer 'wacht' (= warte) gesagt, wenn sie stehenblieb.
Dann hat sie ihr Broeckchen nur noch bekommen, wenn ich 'wacht' gesagt
habe. Wenn sie stehenblieb und ich sagte nichts, bin ich an ihr vorbei
weiter gelaufen. Wenn sie stehenblieb und ich sagte 'wacht', bekam sie
ein Broeckchen, wenn ich an ihr vorbeilief.
Das fand sie sehr spannend, weil das ihrem IQ was zum Nachdenken
gegeben hat.
Der letzte Schritt war dann, 'wacht' zu sagen, wenn sie so aussah, als
wollte sie jetzt sowieso stehenbleiben. :-)
Und jetzt bleibt sie stehen, wenn ich 'wacht' sage. :-)

Stehenbleiben bedeutet, man wartet, man schueffelt nicht, man laeuft
nicht weiter, man macht mal einen Schritt zurueck (in meine Richtung).

groetjes,
Jean (***@xs4all.nl)
Jean de Vries
2003-08-26 18:46:05 UTC
Permalink
Post by Paul Cech
Post by Heiner Richter
Das Herbeirufen des freilaufenden Hundes haben wir in einer Hundeschule
mittels 30m-Schleppleine (nur mit Geschirr, nicht Halsband) geübt.
Rufen, nochmal Rufen, wenn Hund nicht kam, die ersten Male fest rucken,
später nur Erinnerungslupfen, noch später Rucken fast immer überflüssig,
da Hund kam (dann gabs ja immer Belohnung). Ist das das verpönte
Leinenrucken?
So, wie Du es leider gelernt hast: Ja.
Bei der langen Leine geht es nicht um Rucken, sondern um eine
Grenze, die der Hund erreicht.
Bei richtigem Training erreicht er diese Grenze nur ca. 5x (ohne
Ruck, sondern es ist ein Stopp, ein Ende)
Was mich mal interessieren wuerde: ein Hund weiss doch, ob da ne Leine
dran ist oder nicht.
Und was macht man mit einem Hund, der mit Leine dran alles richtig
macht, und ohne Leine dran seinem eigenen Vergnuegen nachgeht?

groetjes,
Jean (***@xs4all.nl)
Michael Meier
2003-08-26 09:45:03 UTC
Permalink
***@xs4all.nl (Jean de Vries) wrote:

[Schleppleinentraining]
Post by Jean de Vries
Was mich mal interessieren wuerde: ein Hund weiss doch, ob da ne Leine
dran ist oder nicht.
Kommt wohl auf den Hund an und wie man es macht. Bei mir war das
erfolglos. Entweder war ich zu dumm oder Kira zu schlau. Sie hat sehr
wohl bemerkt, ob da eine Leine an ihr dran war oder nicht.
Post by Jean de Vries
Und was macht man mit einem Hund, der mit Leine dran alles richtig
macht, und ohne Leine dran seinem eigenen Vergnuegen nachgeht?
Andere Methoden anwenden. Bei mir hat es mit einem Motivationsobjekt
(Ball) funktioniert.

Michael
Heiner Richter
2003-08-26 09:58:06 UTC
Permalink
Post by Jean de Vries
Was mich mal interessieren wuerde: ein Hund weiss doch, ob da ne Leine
dran ist oder nicht. Und was macht man mit einem Hund, der mit Leine dran
alles richtig
macht, und ohne Leine dran seinem eigenen Vergnuegen nachgeht?
der Trick war wohl, daß der Hund es nicht merken sollte, ob er die
Schleppleine trug.
--
Heiner
Peter Sev
2003-08-25 19:41:46 UTC
Permalink
Post by Heiner Richter
Das Herbeirufen des freilaufenden Hundes haben wir in einer Hundeschule
mittels 30m-Schleppleine (nur mit Geschirr, nicht Halsband) geübt. Rufen,
nochmal Rufen, wenn Hund nicht kam, die ersten Male fest rucken, später nur
Erinnerungslupfen, noch später Rucken fast immer überflüssig, da Hund kam
(dann gabs ja immer Belohnung). Ist das das verpönte Leinenrucken?
Tja Heiner, das ist wohl eher eine subjektive Ansichtssache. :-)
Was Du als "fest rucken" bezeichnest, ist für andere eher unkritisch.
Was Du mit "Erinnerungslupfen" betitelst, mag für andere wiederum das
Schlimmste sein, was man seinem Hund antun kann.
Du siehst, da es keine Definition für den Leinenruck an sich gibt, wird es
immer sehr weit auseinanderdiffundierende Ansichten darüber geben.

Da Dein Hund aber - zumindestens in der Hundeschule - letztendlich doch zu
Dir gekommen ist, wenn Du ihn gerufen hast (und zwar fast immer *ohne*
Ruck), schien die dort praktizierte Methode nicht solche gravierenden
Negativauswirkungen gehabt zu haben - denn sonst wäre er wohl nicht mehr
gekommen.
Also würde ich mir an Deiner Stelle nicht weiter den Kopf über Vergangenes
zerbrechen. ;-)
Post by Heiner Richter
Wenn ja, welche sinnvollen Alternativen habe ich bei meinem fast
zweijährigen Rüden, wenn er mal wieder auf der Suche nach gutriechenden
Spuren (wenn die Hitzezeiten kommen, lege ich ihm sicherheitshalber die
Schleppleine an, ansonsten brauchen wir sie nicht mehr regelmäßig) nicht
zurückkommen will.
Mach doch einfach da weiter, wo Du bisher angelangt bist.
Verstärke das Kommen durch Belohnung noch mehr (wie auch immer die für
Deinen Hund aussieht), übe es intensiver in "neutralen" Situationen, taste
Dich langsam an die kritischeren heran und gehe ruhig wieder einen Schritt
zurück, wenn diese noch nicht auf Anhieb gemeistert werden.

Und wenn Dein Hund begriffen hat, worauf es ankommt, kannst Du auch mal
langsam damit beginnen, sein "nachlässiges" Kommen zu "ignorieren", also
nicht zu belohnen.
Schließlich soll er doch merken, wie er kommen soll. ;-)

Aber das Letztere ist sehr hundeindividuell zu betrachten und hängt von
Deiner Einschätzung des Hundes ab, ob Du es einsetzen möchtest

Gruss
Peter Sev
Wolfgang Mahnke
2003-08-26 06:12:40 UTC
Permalink
Mehr oder weniger ist es das. Man kann auch nur mit Belohnung (Futter
oder Spiel) arbeiten. Hauptsächlich wird wohl die Ruckerei gegen das
Ziehen an der Leine angewendet.
Was machst du, wenn dein Hund (an der Leine) einen anderen Fressen will.
Hängst du dich dann einfach in die Leine, damit er da nicht hinkommt
oder hälst ihm ein Leckerlie als Belohnung fürs Bellen hin?

Tschuess
Wolfgang
Michael Meier
2003-08-26 07:30:50 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Was machst du, wenn dein Hund (an der Leine) einen anderen Fressen will.
Kommt eigentlich nicht vor. Sofern sie unerwünschtes Verhalten zeigt,
reicht normalerweise ein "Nein". Wenn das nicht helfen sollte, zwicke
ich in ihr Ohr. Stellt sie ihr unerwünschtes Verhalten unmittelbar
ein, gibt es als Belohnung Lob und gelegentlich den Ball.
Post by Wolfgang Mahnke
Hängst du dich dann einfach in die Leine, damit er da nicht hinkommt
Wenn sich mein Hund bei fast jeder Begegnung in die Leine hängt, liegt
das Problem wohl eher in mangelhafter Sozialisierung. Daran sollte man
arbeiten und nicht das Problem auf die Leine eingrenzen.
Post by Wolfgang Mahnke
oder hälst ihm ein Leckerlie als Belohnung fürs Bellen hin?
Das sicher nicht.

Michael
Wolfgang Mahnke
2003-08-26 07:47:25 UTC
Permalink
Post by Michael Meier
Post by Wolfgang Mahnke
Was machst du, wenn dein Hund (an der Leine) einen anderen Fressen will.
Kommt eigentlich nicht vor. Sofern sie unerwünschtes Verhalten zeigt,
reicht normalerweise ein "Nein". Wenn das nicht helfen sollte, zwicke
ich in ihr Ohr. Stellt sie ihr unerwünschtes Verhalten unmittelbar
ein, gibt es als Belohnung Lob und gelegentlich den Ball.
Denkst du, dass ein ins Ohr zwicken besser als ein Leinenruck ist?
Post by Michael Meier
Post by Wolfgang Mahnke
Hängst du dich dann einfach in die Leine, damit er da nicht hinkommt
Wenn sich mein Hund bei fast jeder Begegnung in die Leine hängt, liegt
das Problem wohl eher in mangelhafter Sozialisierung. Daran sollte man
arbeiten und nicht das Problem auf die Leine eingrenzen.
Nun, ich hatte nicht von fast jeder Begegnung geschrieben. Allerdings
haben Hunde an der Leine bekanntermassen ein anderes Verhalten anderen
Hunden gegenüber als ohne Leine. Mein Hund hatte mit ca. einem Jahr eine
Phase, in der sie jeden neuen Hund auf unserem Hundeplatz angegangen
ist. Nachdem mir dann der "richtige" Leinenruck gezeigt worden ist, und
ich denn 2-3 mal angewandt hatte, hat sich das Problem ziemlich gegeben.
Bei einem neuen Hund muss ich immer noch erst mal schauen, aber ein
"nein" beim ersten Anzeichen (Nackenhaare hoch) reicht schon aus.
Ohne Bestrafung (ein Zwicken ins Ohr hätte es vermutlich auch getan)
hätte ich da heute noch Probleme mit.


Tschuess
Wolfgang
Michael Meier
2003-08-26 08:17:49 UTC
Permalink
Post by Wolfgang Mahnke
Post by Michael Meier
Kommt eigentlich nicht vor. Sofern sie unerwünschtes Verhalten zeigt,
reicht normalerweise ein "Nein". Wenn das nicht helfen sollte, zwicke
ich in ihr Ohr. Stellt sie ihr unerwünschtes Verhalten unmittelbar
ein, gibt es als Belohnung Lob und gelegentlich den Ball.
Denkst du, dass ein ins Ohr zwicken besser als ein Leinenruck ist?
Wenn man es bei der Ruckerei übertreibt, sind a) Verletzungen möglich
und b) reagieren einige Hunde irgendwann gar nicht mehr auf den Ruck.
Bei einem kurzem Zwicken ins Ohr mag ich das ausschließen.
Post by Wolfgang Mahnke
Post by Michael Meier
Wenn sich mein Hund bei fast jeder Begegnung in die Leine hängt, liegt
das Problem wohl eher in mangelhafter Sozialisierung. Daran sollte man
arbeiten und nicht das Problem auf die Leine eingrenzen.
Nun, ich hatte nicht von fast jeder Begegnung geschrieben. Allerdings
haben Hunde an der Leine bekanntermassen ein anderes Verhalten anderen
Hunden gegenüber als ohne Leine.
Meine eigentlich nicht, aber für viele Hunde ist das sicherlich
richtig.
Post by Wolfgang Mahnke
Mein Hund hatte mit ca. einem Jahr eine
Phase, in der sie jeden neuen Hund auf unserem Hundeplatz angegangen
ist. Nachdem mir dann der "richtige" Leinenruck gezeigt worden ist, und
ich denn 2-3 mal angewandt hatte, hat sich das Problem ziemlich gegeben.
Bei einem neuen Hund muss ich immer noch erst mal schauen, aber ein
"nein" beim ersten Anzeichen (Nackenhaare hoch) reicht schon aus.
Ohne Bestrafung (ein Zwicken ins Ohr hätte es vermutlich auch getan)
hätte ich da heute noch Probleme mit.
Ich hätte in so einem Fall, wie schon geschrieben, eher in Richtung
Sozialisierung gearbeitet - also die Nähe von anderen Hunden gesucht.
Die Sache mit den Nackenhaaren sprechen eher für Unsicherheit.

Ich hatte ähnliche Probleme, seit meine zweite Hündin nicht mehr bei
uns war. Kira zeigt im ersten halben Jahr große Unsicherheiten und
teilweise auch Aggression gegenüber anderen Hunden. Ich habe ihr
Verhalten i.d.R. ignoriert und bin möglichst dort gelaufen, wo man
andere Hunde trifft und auch immer wieder an anderen Orten. Ihr
Verhalten hat sich jetzt wieder normalisiert.

Michael
Loading...